Abstract
Im Gegensatz zur fortgeschrittenen Transnationalisierung der Märkte ist dauerhaftes, grenzüberschreitendes Gewerkschaftshandeln bisher eher die Ausnahme. Die Institutionen der Arbeitsbeziehungen, als unterstützender Handlungsrahmen der Arbeitnehmervertretungen, sind weitgehend auf der nationalstaatlichen Ebene verblieben. In diesem Beitrag werden die Gewerkschaften und Eurobetriebsräte in ihrer Bedeutung als institutionelle Akteure untersucht, welche selbst am Aufbau und der Aufrechterhaltung transnationaler Handlungslogiken und Solidaritätsnormen mitwirken. Diese institutionelle Arbeit am Konflikt zielt auf eine Veränderung der Machtrelationen zwischen dem Management und den Belegschaften im transnationalen betrieblichen Sozialraum ab. Am Beispiel des Falles General Motors Europe/GM-Opel werden die Bedingungen für solche Strategien der Arbeitnehmerseite über den Zeitverlauf identifiziert. Obwohl es während der jüngsten Wirtschaftskrise zu einer Erosion der Vertrauensbeziehungen zwischen den Arbeitnehmervertretern gekommen ist, argumentieren wir, dass die gemeinsamen Solidaritätsnormen zumindest teilweise weiter wirksam sind.
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