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Crowdworking als Phänomen der Koordination digitaler Erwerbsarbeit – Eine interdisziplinäre Perspektive

, , , and . Industrielle Beziehungen, 23 (2): 162–186 (2016)

Abstract

Die Koordinationsformen von Erwerbsarbeit erfahren durch neue digitale Technologien grundlegende Veränderungen, die allerdings erst ansatzweise und zumeist nur in einzeldisziplinärer Perspektive betrachtet, analysiert und verstanden werden. So wird das Phänomen des Crowdworking oft reduziert auf ein Sourcing- und Steuerungsproblem bzw. auf Prekarisierungsrisiken arbeitender Subjekte oder aber auf neue rechtliche Regulierungsbedarfe vor dem Hintergrund des Ideals eines Normalarbeitsvertrages. In dieser Weise lässt sich – so unsere Überlegung – das potenziell Neue des Crowdworking kaum adäquat erfassen. In diesem Beitrag entwickeln wir einen komplexeren Begriff des Crowdworking, der organisations-, subjekt- und rechtstheoretische Perspektiven zusammenführt und einen alternativen Analyse- und Deutungsrahmen für dieses neue Phänomen anbietet. Dabei fragen wir nach den Möglichkeiten und Grenzen wechselseitiger Steigerungsverhältnisse von Autonomie, Kontrolle, Flexibilität und Stabilität in Bezug auf das Verhältnis von Organisation, Subjekt und Recht und eröffnen damit sowohl einen neuen analytischen Zugriff als auch eine normative Sicht auf Crowdworking, indem die Koordinationspraxis von digitalen Crowds als emergente Ordnungsformen in den Mittelpunkt gerückt wird.

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