Аннотация

Multiple Sklerose (MS) ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems mit ca. 120.000 Betroffenen in Deutschland. Ein wichtiger Indikator für die Bewertung des Gesundheitszustandes ist die Mobilität der Patienten. Zur Bestimmung der Mobilitätseinschränkungen verwendet der Arzt bei den quartalsweisen Untersuchungen die subjektive Expanded Disability Status Scale (EDSS). Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass der EDSS nicht zufriedenstellend ist und die Notwendigkeit weiterer Mobilitätsmaße besteht. Hier bieten sich Untersuchungen der Korrelation zwischen neuen Mobilitätsparametern und EDSS an, um die Mobilität von Patienten objektiver zu bewerten und Krankheitsschübe mit angepasster Therapie vorzubeugen. In enger Kooperation zwischen dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dem FZI Forschungszentrum Informatik und deren Spin-Off movisens werden telemedizinische Verfahren zur mobilen Aktivitätsanalyse und psycho-physiologische Anwendungsfälle in der Medizin entwickelt. Die Verfahren sollen Patienten und medizinisches Personal bei MS, Parkinson und anderen geeigneten Krankheitsbildern bei der Behandlung unterstützen. Außerdem ist das System auch in weiteren Bereichen einsetzbar, etwa der Sportmedizin oder der Analyse von Stress und Depressionen. In der vorliegenden Arbeit soll ein Rahmenmodell für die Konzeption einer telemedizinischen Dienstleistung für MS am Beispiel von MS-FIT entwickelt werden. Die Definition von Dienstleistungen anhand konstitutioneller Merkmale bildet den Ausgangspunkt für die Herleitung von vier Gestaltungsdimensionen bei der Konzeption von Dienstleistungen. Sie bilden ein Framework für das Konzeptionsmodell und können durch Methoden des Service-Engineerings in konkrete Dienstleistungen weiterentwickelt werden. Das Gesundheitswesen stellt besondere Anforderung an Dienstleistungen. Insbesondere die ganzheitliche Betrachtung des Patienten in seiner Rolle als „Kunde für Gesundheitsdienstleistungen“ ist dabei von großer Bedeutung. Diese Perspektive sollte in die Konzeption und Entwicklung von Gesundheitsdienstleistungen einfließen. Durch Experteninterviews mit den Projektpartnern an der Neurologischen Klinik Bad Neustadt und dem MS-Zentrum des Universitätsklinikums Dresden wird der Ist-Zustand im Projekt „MS-FIT“ dokumentiert. Davon ausgehend wird die Konzeption einer Dienstleistung für die Überführung von MS-FIT in den Regelbetrieb einer Klinik für die Behandlung von MS durchgeführt. Die Evaluierung und Konzeption wird somit mit dem Ziel einer Umsetzung in der Praxis entwickelt.

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