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Antezedenzien und Konsequenzen informellen Lernens am Beispiel der Mediennutzung von Jugendlichen

. Vertiefende Analysen zu PISA 2006, 10, Vs Verlag, Wiesbaden, 1 edition, (2008)

Abstract

Während die Bedeutung informeller Lernprozesse für den Kompetenzerwerb unbestritten ist, liegen bislang wenige empirische Untersuchungen hierzu vor. Deshalb werden in diesem Artikel die Bedingungen und Konsequenzen informeller Lernprozesse am Beispiel der freizeitbezogenen Medienaktivitäten von Jugendlichen in den Blick genommen. Auf der Grundlage der PISA 2006-Stichprobe aus Deutschland wurde untersucht, in welcher Weise die Art der Mediennutzung durch die soziale Herkunft beeinflusst ist und sich differentiell auf die schulische Kompetenz auswirkt. Die Ergebnisse zeigten, dass sich Jugendliche in der Art ihrer Mediennutzung voneinander unterschieden, was zu einem erheblichen Anteil durch familiäre Struktur- und Prozessmerkmale zu erklären war. Zudem schienen Jugendliche, die vor allem anspruchsvollen Medienaktivitäten nachgingen, infolge informeller Lernprozesse höhere Kompetenzen in den Bereichen Naturwissenschaften und Lesen aufzuweisen. Die Befunde verdeutlichen die Wichtigkeit informeller Lernprozesse für die schulische Kompetenz und lassen vermuten, dass soziale Ungleichheiten bei der Kompetenzentwicklung aufgrund einer unterschiedlichen Nutzung von Medien und damit einhergehenden informellen Lerngelegenheiten reproduziert oder gar vergrößert werden.

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