@meneteqel

Im WWW nichts Neues. Warum die Digitalisierung der Arbeit Geschlechterverhältnisse kaum berührt

. Luxemburg, (December 2015)

Abstract

Historisch betrachtet waren neue Technologien meist eng mit Macht und Männlichkeit verknüpft. Feministische Technikforscherinnen wie Judy Wajcman (1994) haben gleichzeitig darauf hingewiesen, dass jede neue Technologie immer auch Anlass sein kann, Geschlechterverhältnisse neu zu verhandeln sowie Machtverhältnisse, geschlechtsspezifische Rollenzuschreibungen und Arbeitsteilungen aufzuweichen und in Bewegung zu bringen. Digitale Arbeit und die aktuell diskutierten digitalen Technologien erscheinen hingegen kaum als Geschlechterthema. Internet und Handy werden offensichtlich nicht als ›harte‹ Technik wahrgenommen. Deswegen wird in diesem Zusammenhang auch nicht, wie sonst üblich, über weibliche ›Technikferne‹ oder die unterschiedliche Medienkompetenz von Frauen und Männern diskutiert. Ist dies nun ein Fortschritt, weil es endlich gelungen ist, dichotome und stereotype Fortschreibungen von Geschlechterunterschieden in Bezug auf Technik aufzubrechen? Oder haben wir es hier eher mit einem Prozess zu tun, der die Bedeutung von Gender mit Rhetoriken der Modernisierung (Wetterer 2003) unsichtbar macht?

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