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Tarifbindung und betriebliche Interessenvertretung: Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel 2014

, and . WSI-Mitteilungen, 68 (4): 290–297 (2015)

Abstract

Der Beitrag stellt zunächst anhand der aktuellen Daten des IAB-Betriebspanels die Tarifbindung der Betriebe in ihrer Verteilung nach Branche und Betriebsgröße dar. Danach arbeiteten 2014 rund 53 % der westdeutschen und etwa 36 % der ostdeutschen Beschäftigten in Betrieben, die einem Branchentarif unterliegen. Seit 1996 hat die Flächentarifbindung in beiden Landesteilen eine deutlich rückläufige Tendenz, auch wenn die Entwicklung in jüngster Zeit weniger eindeutig verläuft. Für die betriebliche Ebene wird dann die Verbreitung sowohl von Betriebsräten als auch von betriebsspezifischen Mitarbeitervertretungen betrachtet. Es zeigt sich für Ostdeutschland mit 33 % der Beschäftigten in der Privatwirtschaft eine im Vergleich zum Vorjahr leicht abnehmende Reichweite der Mitbestimmung. In Westdeutschland wird mit 43 % der Vorjahreswert erreicht. Aber auch hier ist in der langen Sicht ein abnehmender Deckungsgrad zu konstatieren. Zu alternativen betrieblichen Vertretungsformen liegen Informationen seit 2004 vor. Diese Einrichtungen zeigen nicht annähernd die gleiche Stabilität, wie dies die Institution des Betriebsrats auszeichnet. In der gemeinsamen Betrachtung der betrieblichen und sektoralen Ebene der Interessenvertretung wird vor allem auf die ausgedehnten betrieblichen Vertretungslücken sowie die „weißen Flecken“ in der Tarif- und Mitbestimmungslandschaft“ hingewiesen.

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