Abstract
Vor dem Hintergrund der Wiedervereinigungsprozesse der BRD und der DDR spricht der Autor über die Dimensionen und Chancen einer Vergleichenden Pädagogik, die von ihrem Selbstverständnis her zunächst als "marxistisch-leninistische Vergleichende Pädagogik" formuliert war, jedoch in Anbetracht der gesellschaftlichen Veränderungen nicht mehr aufrecht zu erhalten ist. Diese steht seiner Meinung nach an einem "Scheideweg ihrer Entwicklung". Er unterzieht die Vergleichende Pädagogik in der DDR einer kritischen Reflexion, wobei er "das verengte Verständnis der Wechselbeziehungen von Politik und Pädagogik", "die fehlende Freiheit der Wissenschaften" und "eine falsch verstandene Parteilichkeit" sowie "die bisherige einseitige Orientierung auf die Theorie und Methodologie des 'Marxismus-Leninismus'" und "das Festhalten an einem antiquierten Epochenbegriff" als Ursachen für die bisherigen Deformationen und Grenzen der Vergleichenden Pädagogik in der DDR diskutiert. Demgegenüber sieht er die aktuelle Aufgabe der sich gerade neu formierenden Vergleichenden Pädagogik vor allem darin, "erste Schritte einer Erneuerung" wie den radikalen Bruch mit ideologischen Dogmen und administrativen Barrieren und die konsequente Nutzung neuer Möglichkeiten einzuleiten. (DIPF/ssch).
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