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Paradigmen zu einer Metaphorologie

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Suhrkamp--Taschenbuch Wissenschaft Suhrkamp, Frankfurt/M., (1999)

Abstract

Hier wird Hans Blumenbergs Programmschrift wieder zugänglich gemacht. Als Erich Rothacker 1968 die Paradigmen zu einer Metaphorologie in sein Archiv für Begriffsgeschichte aufnahm, dachte er wie der Verfasser an eine subsidiäre Methodik für die gerade ausholende Begriffsgeschichte. Seither hat sich an der Funktion der Metaphorologie nichts, an ihrer Referenz einiges geändert; vor allem dadurch, daß Metaphorik nur als schmaler Spezialfall von Unbegrifflichkeit zu nehmen ist. Nicht mehr vorzugsweise als Leitsphäre abtastender theoretischer Konzeptionen, als Vorfeld der Begriffsbildung, als Behelf in der noch nicht konsolidierten Situation von Fachsprachen wird die Metaphorik gesehen, sondern als eine authentische Leistungsart der Erfassung von Zusammenhängen, die nicht auf den engen Kern der absoluten Metapher einzugrenzen ist. Auch diese war ja zunächst nur definiert durch ihre Indisposition zum Ersatz durch Sachprädikate auf derselben Sprachebene. Man könnte sagen, die Blickrichtung habe sich umgekehrt: sie ist nicht mehr vor allem auf die Konstitution von Begrifflichkeit bezogen, sondern auch auf die rückwärtigen Verbindungen zur Lebenswelt als dem ständigen -- obwohl nicht ständig präsent zu haltenden -- Motivierungsrückhalt aller Theorie. (Ausblick auf eine Theorie der Unbegrifflichkeit, in: H. Blumenberg, Schiffbruch mit Zuschauer)

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