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Erosion der betrieblichen Mitbestimmung – Welche Rolle spielt der Strukturwandel?

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WSI-Mitteilungen, 69 (3): 172–182 (2016)

Abstract

Der Erosionsprozess der kollektiven Interessenvertretung in Deutschland hat in den letzten Jahren auch vor der betrieblichen Mitbestimmung nicht Halt gemacht. War es bis dahin der Flächentarif, dem das Interesse galt, musste zuletzt konstatiert werden, dass auch die Institution des Betriebsrats an Bedeutung verliert. Dieser Rückgang findet fast ausschließlich in den mittelgroßen Betrieben statt, in denen ein Betriebsrat weder die seltene Ausnahme noch quasi selbstverständlich ist. In diesem Beitrag wird die Abnahme des Anteils der Betriebe mit Betriebsrat zwischen 1998 und 2014 mit den Daten des IAB-Betriebspanels betrachtet. Mit Hilfe einer Dekompositionsanalyse gehen wir der Frage nach, in welchem Ausmaß strukturelle Faktoren bzw. die Veränderung dieser Strukturmerkmale im Betrachtungszeitraum für die Erosion der betrieblichen Mitbestimmung verantwortlich sind. Die Ergebnisse zeigen, dass nur ein sehr kleiner Anteil des Rückgangs durch strukturelle Veränderungen der Betriebslandschaft, wie z. B. die Branchenzusammensetzung, erklärbar ist. Deutlich wird aber auch die große Bedeutung, die der Branchentarifbindung für die Existenz eines Betriebsrats zukommt.

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