Abstract
"Für die Erfassung von Waldstrukturen werden vor allem Methoden der Forsteinrichtung eingesetzt, die auf
terrestrischen Erhebungen an Stichprobenpunkten und Beständen basieren. In den letzten Jahren wurden
neue Fernerkundungssensoren mit einem großen Potenzial für die Anwendung im Wald entwickelt, die in
der Lage sind, fl ächenhafte Daten über Waldstrukturen zu erfassen. Gleichzeitig wurden Algorithmen
programmiert, mit denen die relevanten Informationen aus diesen Daten extrahiert werden können. Nach
einer rund zehnjährigen Entwicklungszeit wurde 2012 eine Lidarbefl iegung des gesamten Nationalparkgebietes
mit einer Punktdichte von 30 – 40 je m² durchgeführt. Anschließend wurden eine automatisierte
Einzel baumerkennung und eine Schätzung von Waldstrukturparametern auf Flächenbasis vorgenommen.
Bei der Einzelbaumerkennung wurden über 13 Mio. Bäume erkannt und deren Eigenschaften Höhe, Kronenvolumen,
Kronenansatzpunkt, Baumartengruppe, Totholz, Holzvolumen und Brusthöhendurchmesser
bestimmt. Sowohl mit der Einzelbaumerkennung als auch mit dem fl ächenbasierenden Verfahren konnten,
mit Bestimmtheitsmaßen zwischen 0.6 und 0.9, gute Ergebnisse zur Bestimmung wichtiger Strukturparameter
erzielt werden. In alten Laubbaumbeständen kam es jedoch zu einer Übersegmentierung der Kronen. Ein
Nachteil des Verfahrens ist, dass bislang nur wenige Baumarten unterschieden werden können. Auf Basis
dieser Ergebnisse hat die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald ein neues Konzept für Waldinventuren
entwickelt, dass aus einem Mix aus Fernerkundung, Verjüngungs- und Biodiversitätsinventuren aufgebaut ist."
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