Article,

IW-Zeitarbeiterbefragung 2019.

, , and .
IW-Report, (November 2020)

Abstract

Die offiziellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit würden zum jetzigen Zeitpunkt Hoffnung geben, dass die Corona-Pandemie in der Zeitarbeit nicht so tiefe Spuren hinterlassen könnte, wie angesichts des Einbruchs in manchen Teilen der Wirtschaft befürchtet. Sie könne damit auch wieder ihre wichtige beschäftigungspolitische Funktion einnehmen, die die IW-Zeitarbeiterbefragung 2019 deutlich gemacht habe. Für sechs von zehn Beschäftigten in der Zeitarbeit war die Beendigung oder Vermeidung von Arbeitslosigkeit das Motiv, ein Arbeitsverhältnis bei ihrem aktuellen Zeitarbeitsunternehmen auf-zunehmen. Mehr als vier von zehn Zeitarbeitskräften suchten dauerhaft eine Perspektive in der Arbeitnehmerüberlassungsbranche. Eine längerfristige Perspektive eröffne Entwicklungs- und Einkommensperspektiven. Die Höchstüberlassungsdauer schränke jedoch die längerfristigen Perspektiven der Zeitarbeitskräfte eher ein, statt sie zu fördern, weil sie häufig mit ungewollten Einsatzabmeldungen einhergehe. Dies gelte allemal in Zeiten von Corona. Eine ungewollte Abmeldung in einem Einsatz erhöhe das Risiko, in die Arbeitslosigkeit abzurutschen, wenn angesichts der Folgen der Pandemie für die Auftragslage vieler Kundenunternehmen keine alternativen Einsätze erschlossen werden könnten. Vor diesem Hintergrund solle die Politik in Erwägung ziehen, zumindest für die Dauer der Corona-Pandemie und für die ersten Monate einer Erholungsphase, die Höchstüberlassungsdauer temporär auszusetzen.

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