Article,

Wie unterscheiden sich Kinder aus Tagesgruppen von Kindern aus der stationären Jugendhilfe?

, , , and .
Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 55 (7): 544-558 (2006)

Abstract

Kinder und Jugendliche in der Jugendhilfe sind häufig kumulierten psychosozialen Risiken ausgesetzt und haben ein hohes Risiko, eine psychische Störung zu entwickeln. Als intensive Hilfsmaßnahmen stehen nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz stationäre und teilstationäre Hilfen zur Verfügung. Die Indikation für eine der beiden Hilfearten ist meist von Alter, regionaler Verfügbarkeit, Familiensituation und schulischem Förderbedarf abhängig. Untersucht wurden die psychische Belastung und das psychosoziale Funktionsniveau von Kindern und Jugendlichen in diesen beiden Jugendhilfemaßnahmen verglichen. 689 Kinder (mittleres Alter 14,4 Jahre, 30 % weiblich) in vollstationären und 86 Kinder (mittleres Alter 11,6 Jahre, 23 % weiblich) in teilstationären Maßnahmen wurden in die Studie eingeschlossen. Die psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen wurde mit der "Child Behavior Checklist" (CBCL) über das Fremdurteil der Gruppenbetreuer erfasst; dies ermöglicht über die deutsche Normierung auch einen Vergleich mit der Allgemeinbevölkerung. Die Ergebnisse zeigten, dass beide Gruppen eine sehr hohe Symptombelastung aufwiesen und die Ergebnisse von 72 % (Heim) bzw. 85 % (Tagesgruppe) der Kinder im als klinisch auffällig definierten Bereich der CBCL lagen. Kinder und Jugendliche in Tagesgruppen wiesen in dieser Untersuchung noch ausgeprägtere Symptome auf als die Kinder und Jugendlichen in vollstationären Jugendhilfemaßnahmen. (ZPID).

Tags

Users

  • @pedocs

Comments and Reviews