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Wandel von Arbeit – Wandel von Männlichkeiten

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Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 35 (2): 89-103 (June 2010)
DOI: 10.1007/s11614-010-0056-x

Abstract

Anders als das aktuelle öffentliche Interesse richten sich soziologische Analysen zu Wandlungsphänomenen von Erwerbsarbeit und Geschlecht vor allem auf Frauen und weibliche Lebenslagen, während es nur wenige Untersuchungen zu den Auswirkungen auf Männer gibt. Diese legen nahe, dass mit der Erosion industriegesellschaftlicher Erwerbsbedingungen der Kern bisheriger Männlichkeitskonstruktionen herausgefordert wird, u. a. indem es zu einer „Gefährdung“ von Normalitätsvorstellungen kommt. Unsere These ist, dass maßgeblich drei Regulierungsmechanismen an der Stabilisierung des Verhältnisses von Erwerbsarbeit und Männlichkeit beteiligt sind: rekonfiguriertes Normalarbeitsverhältnis, unternehmerisches Selbst und hegemoniale Männlichkeit. Die so (wieder-)hergestellte Ordnung lässt dabei eine Spannbreite zwischen zwei Polen erkennen: ein Festhalten an tradierten Männlichkeitsmustern auf der einen Seite, das Unsicherheiten eher noch verstärkt, und ein hegemoniales Männlichkeitsmuster auf der anderen Seite, welches sich dadurch auszeichnet, dass es die gegenwärtigen Unsicherheiten in einer offensiven und positiven Haltung als Chance zur Gestaltung sieht.

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