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Wer aus einem Presseerzeugnis etwas zitieren will, oder einen Hyperlink setzen will, soll künftig dafür zahlen. Das meinen nicht nur Verleger sondern auch Politiker wie Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die in einem Dradio-Interview ein verlorenes Bewusstsein für geistiges Eigentum beklagt und für die Einführung eines Leistungsschutzrechts für Verleger plädiert. Video-Blogger SemperCensio prangert eine Kurzsichtigkeit der Politik an und macht darauf aufmerksam, welche Nachbeben eine mögliche Änderung des Urheberrechts mit sich bringen könnte. Das Zitatrecht für Presseerzeugnisse würde "quasi gelöscht". SemperCensio zufolge wäre es nahezu unmöglich zwischen Presseerzeugnissen und Nicht-Presseerzeugnissen zu unterscheiden. Leutheusser-Schnarrenberger zufolge soll der private Endnutzer von einer Leistungsschutzgebühr nicht betroffen sein. Unternehmen geben ihre Kosten stets über den Verkaufspreis weiter, den dann letztendlich der Endnutzer zu entrichten habe, entgegnet SemperCensio. Auf alle Newsaggregatoren, ob groß oder klein, ebenso wie auf Blogger werde "künftig scharf geschossen". Diese könnten SemperCensior zufolge jedoch ohne weiteres zurückschießen: Computernachrichten kämen schließlich in neun von zehn Fällen aus dem Rest der Welt bevor sie lediglich ins Deutsche übersetzt würden. Newsaggregatoren und Blogger seien folglich nicht auf deutsche News angewiesen, sondern könnten in ihren Links und Snippets auf ausländische Orginalseiten verweisen. Im Zweifelsfall käme Google sogar eine eigene Newsredaktion billiger als mögliche Zitationsgebühren, so SemperCensio, der resümmiert:"Die Großen haben das Geld und können ausweichen oder sich darüber hinwegsetzen. Die Cleveren weichen ebenfalls aus." Leidtragende würden die übrigen sein: "Es wird jede Menge kleiner,pseudo-privater Blogger geben, die glauben, sie sind privat aber trotzdem Werbung eingebunden haben...Bis jetzt konnte man im Grunde nur von Wettbewerbern abgemahnt werden. Wenn jetzt eine GEMA-ähnliche Gesellschaft dieses Recht bekommt, dann mahnt die garantiert jeden kleinen Saftladen ab." SemperCensios Urteil: "Sinnvoll ist das nicht." Aufgabe der Medien sei es bisher, Nachrichten zu transportieren. Abgaben im Sinne des geplanten Leistungsschutzrecht würden hingegen bewirken, dass Informationen "versanden", da die meisten vermeiden würden, fremde und somit gebührenpflichtige Informationen zu verlinken.
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