Abstract
Die Hoechst AG befindet sich seit einigen Jahren in einem tiefgreifenden Reorganisationsprozeß, der sich insgesamt als ein Paradebeispiel für die Herausbildung eines „Netzwerk-Konzerns“ begreifen läßt. Diese neuartige Organisationsform vormals divisional und hierarchisch organisierter Großunternehmen impliziert auf verschiedenen Ebenen die Durchsetzung komplex-reziproker Kooperations- und Konkurrenzbeziehungen sowie ihre Verbindung mit der strategischen Steuerung und Kontrolle durch ein fokales Unternehmen. Dabei kommt es zu einer Vervielfältigung der organisationsinternen Interessenkonflikte und zu gegenläufigen Bewegungen von Dezentralisierung und Rezentralisierung. Die netzwerkförmige Reorganisation geht mit einer neuen Form der Lohn-Leistungspolitik des Managements einher und führt zu gravierenden Veränderungen der Bedingungen betrieblicher Interessenvertretung. Dies wird anhand eines neuen Entgeltsystems und der Interessenvertretung am Standort Frankfurt dargelegt.
Users
Please
log in to take part in the discussion (add own reviews or comments).