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Entwicklung und Evaluation eines psychoedukativen Elterngruppen-Trainingsprogramms für Familien mit autistischen Kindern

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Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 52 (7): 473-490 (2003)

Abstract

Zunächst wird das Konzept des "Psychoedukativen Elterntrainings" erläutert und es wird ein Überblick über den Forschungsstand zum Thema "Elterntraining in Familien mit autistischen Kindern" gegeben. Ausgehend von dieser Analyse wurde ein psychoedukatives Eltern-Gruppentraining für Familien mit autistischen Kindern entwickelt und im Rahmen eines 3-Monate-Follow-up-Versuchsplans evaluiert. Die beiden Hauptziele des Trainingscurriculums waren "Vermittlung eines Konzepts über Wesen, Ursachen, Behandlung und familiäre Auswirkung von Autismus" und "Vermittlung von Strategien und praktischen Fertigkeiten zu Erziehung und Förderung des Kindes". An der Studie nahmen 24 Eltern von 23 autistischen Kindern im mittleren Alter von neun Jahren teil. Das Training wurde in drei Eltern-Kleingruppen in verschiedenen Autismus-Ambulanzzentren durchgeführt und umfasste drei Trainingstage zu je acht Stunden, die in einmonatigen Intervallen aufeinander folgten. Die Outcome-Variablen der Studie beinhalteten (1) die Beurteilung der Trainingsdurchführung durch die Eltern hinsichtlich Trainermerkmalen, Stoffrelevanz und Gruppenklima in einem aus Ratingskalen-Items bestehenden Fragebogen und (2) die Beurteilung der Auswirkungen des Elterntrainings auf den familiären Alltag durch die Eltern im Rahmen einer schriftlichen 3-Monate-Follow-up-Befragung. Diese umfasste einen Ratingskalen- Fragebogen und einen halbstrukturierten Fragebogen mit offener Antwortform zur Dokumentation von trainingsrelevantem Eltern- und Kindverhalten in der Familie. Die Ergebnisse zeigten ein hohes Ausmaß an Zufriedenheit mit Format und Durchführung des Elterntrainings und positive Effekte des Trainings auf die Eltern-Kind-Interaktion und die familiäre Adaptation. Bei Berücksichtigung von Einschränkungen der internen und externen Validität der vorliegenden Erkundungsstudie ergeben sich insgesamt deutliche Hinweise auf eine substanzielle klinische und soziale Validität des untersuchten Interventionsansatzes. (ZPID).

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