Die Eurokrise ist eine der schwersten Krisen der Europäischen Union seit ihrer Gründung. Bei ihrer Lösung geht es nicht allein um den Erfolg von konkreten finanzpolitischen Maßnahmen, sondern auch um den Zusammenhalt zwischen den Bürgern der verschiedenen Mitgliedsländer. Die Autoren entwickeln ein theoretisches Konzept einer gelungenen sozialen Integration Europas, demzufolge sich die EU-Bürger als Gleiche anerkennen müssten, unabhängig davon, in welchem EU-Land sie sich jeweils aufhalten, arbeiten, Sozialleistungen beziehen oder an kommunalen Wahlen teilnehmen. Mithilfe von Umfragen, die in drei EU-Ländern und in der Türkei durchgeführt wurden, wird gezeigt, dass die Bürger Europas diese Idee der europaweiten Chancengleichheit in hohem Grade unterstützen, sich kaum gesellschaftliche Konfliktlinien um die Zubilligung dieser Gleichheit für Bürger aus anderen EU-Ländern zeigen und die Menschen sich auch in der Alltagspraxis weitgehend an diesen Werten orientieren. Diese Befunde werden in ihrer Bedeutung für die gegenwärtige Eurokrise diskutiert.
%0 Book Section
%1 gerhards2014welchem
%A Gerhards, Jürgen
%A Lengfeld, Holger
%B Krise der europäischen Vergesellschaftung? Soziologische Perspektiven
%C Wiesbaden
%D 2014
%E Heidenreich, Martin
%I Springer VS
%K Europäische_Integration Europäische_Union Solidarität Vergesellschaftung
%P 201--226
%R 10.1007/978-3-658-03925-7_8
%T In welchem Maße ist die Europäische Union eine sozial integrierte Gesellschaft?
%U https://doi.org/10.1007/978-3-658-03925-7_8
%X Die Eurokrise ist eine der schwersten Krisen der Europäischen Union seit ihrer Gründung. Bei ihrer Lösung geht es nicht allein um den Erfolg von konkreten finanzpolitischen Maßnahmen, sondern auch um den Zusammenhalt zwischen den Bürgern der verschiedenen Mitgliedsländer. Die Autoren entwickeln ein theoretisches Konzept einer gelungenen sozialen Integration Europas, demzufolge sich die EU-Bürger als Gleiche anerkennen müssten, unabhängig davon, in welchem EU-Land sie sich jeweils aufhalten, arbeiten, Sozialleistungen beziehen oder an kommunalen Wahlen teilnehmen. Mithilfe von Umfragen, die in drei EU-Ländern und in der Türkei durchgeführt wurden, wird gezeigt, dass die Bürger Europas diese Idee der europaweiten Chancengleichheit in hohem Grade unterstützen, sich kaum gesellschaftliche Konfliktlinien um die Zubilligung dieser Gleichheit für Bürger aus anderen EU-Ländern zeigen und die Menschen sich auch in der Alltagspraxis weitgehend an diesen Werten orientieren. Diese Befunde werden in ihrer Bedeutung für die gegenwärtige Eurokrise diskutiert.
%@ 978-3-658-03925-7
@inbook{gerhards2014welchem,
abstract = {Die Eurokrise ist eine der schwersten Krisen der Europ{\"a}ischen Union seit ihrer Gr{\"u}ndung. Bei ihrer L{\"o}sung geht es nicht allein um den Erfolg von konkreten finanzpolitischen Ma{\ss}nahmen, sondern auch um den Zusammenhalt zwischen den B{\"u}rgern der verschiedenen Mitgliedsl{\"a}nder. Die Autoren entwickeln ein theoretisches Konzept einer gelungenen sozialen Integration Europas, demzufolge sich die EU-B{\"u}rger als Gleiche anerkennen m{\"u}ssten, unabh{\"a}ngig davon, in welchem EU-Land sie sich jeweils aufhalten, arbeiten, Sozialleistungen beziehen oder an kommunalen Wahlen teilnehmen. Mithilfe von Umfragen, die in drei EU-L{\"a}ndern und in der T{\"u}rkei durchgef{\"u}hrt wurden, wird gezeigt, dass die B{\"u}rger Europas diese Idee der europaweiten Chancengleichheit in hohem Grade unterst{\"u}tzen, sich kaum gesellschaftliche Konfliktlinien um die Zubilligung dieser Gleichheit f{\"u}r B{\"u}rger aus anderen EU-L{\"a}ndern zeigen und die Menschen sich auch in der Alltagspraxis weitgehend an diesen Werten orientieren. Diese Befunde werden in ihrer Bedeutung f{\"u}r die gegenw{\"a}rtige Eurokrise diskutiert.},
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editor = {Heidenreich, Martin},
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