Abstract

Der Krankenhaussektor in Deutschland und mit ihm die akutstationäre Pflegearbeit befinden sich aktuell in einem Umbruch, der durch das Leitbild der vernetzten Klinik geprägt ist. Der Kern der vernetzten Klinik ist die Implementierung eines umfassenden Krankenhausinformationssystems, welches einen neuen Grad an Datendurchgängigkeit und -nutzung ermöglichen soll. Der Beitrag widmet sich den Fragen, ob und wie sich der Arbeitsprozess der Krankenpflege und die Praxis der betrieblichen Mitbestimmung durch den Einsatz dieses umfassenden Softwaresystems verändern. Auf Basis einer Fallstudie wird deutlich, dass der Arbeitsprozess weiterhin primär indirekt und unter Einbeziehung der Selbstorganisation der Beschäftigten bei partieller Verschränkung mit Marktanforderungen gesteuert wird. Zudem wird nachgezeichnet, dass eine handlungsfähige und verstetigte Effizienz-Allianz zwischen Management und Mitarbeitervertretung entsteht. Die Kernfunktion der Effizienz-Allianz ist eine neue, frühzeitigere Bearbeitung von (potenziellen) Arbeitskonflikten, denn nur so kann der technischen und organisatorischen (Pfad-)Abhängigkeit gegenüber den Softwareanbietern begegnet werden.

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