Abstract
Immer mehr Menschen in München und Umgebung klagen über eine belastende
tieftonige Schwingung, die sie in ihren Wohnungen und z.T. auch im
Freien wahrnehmen. Das mit
„Brummen“ (engl. hum) nur unzureichend benannte Phänomen geht mit
körperlichen Empfindungen von Vibrationen einher. Nach lokalen Presse-
und Radioberichten über das
Phänomen im Januar und Februar 2006 gingen bei der Münchner Initiative
„Brummfreies München“ in kürzester Zeit über 500 Meldungen ein. Obwohl
sich erhöhte Schallpegelwerte im Bereich tieffrequenter Schwingungen
messen lassen (50Hz und darunter), nehmen scheinbar nicht alle Betroffene
das Phänomen akustisch oder als Vibration wahr. Laut Umfrageergebnis
gaben 37% der Betroffenen an, das Brummen nicht nur im Gebäude, sondern
auch im Freien wahrzunehmen. Aufgrund des schallverstärkenden Charakters
von Gebäuden sind diese Wahrnehmungen akustisch und keine Hörtäuschung.
Gesundheitliche Folgen der Brummwahrnehmung sind Schlaflosigkeit,
Erschöpfung und Schwächung des Immunsystems. Viele Betroffene nennen
als Begleiterscheinung ihres Hörund Vibrationseindrucks Ohren- und
Kopfschmerzen, Druckempfindungen im Brustraum, Herzrasen sowie Druck
im Magen und Übelkeit. Möglicherweise wirkt sich das Phänomen auch
auf Personen gesundheitlich aus, die das Brummen akustisch nicht
wahrnehmen, sondern „nur“ körperlich darauf reagieren. Der Fall München
ist nicht einzigartig. In Deutschland wurden entsprechende Phänomene
auch in Baden-Württemberg, Hamburg, Berlin und anderen Bundesländern
beobachtet. International wird aus verschiedenen Teilen der USA,
aus Großbritannien, Dänemark, Schweden, den Niederlanden, Österreich,
der Schweiz und Slowenien von „hum“ bzw.
unerklärten Tieftonwahrnehmungen berichtet. Umso erstaunlicher ist
es, dass sich bislang von behördlicher Seite aus weder gezielte Breitenuntersuchungen
noch irgend welche veröffentlichten Daten über Messverfahren und
Messwerte finden. Entsprechend wichtig scheint uns daher die öffentliche
Dokumentation zu sein. Der am Beispiel der Stadt München
gewonnene statistische Überblick lässt u.E. bereits eindeutige Rückschlüsse
auf Ursachen zu.
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