FRANKFURT. Polinnen kümmern sich um pflegebedürftige Menschen in Deutschland, in Polen machen das Ukrainerinnen; um die zurückgelassenen schulpflichtigen Kinder sorgen sich Omas und andere weiblich Familienangehörige. Die Forscher sprechen von „Care Chain“, einer Pflegekette, die soziale Ungleichheit im globalen Maßstab fortschreibt. Die Frankfurter Gender-Forscherin Prof. Helma Lutz untersucht mit ihrem Team, wie es diese Migrantinnen, die zwischen ihren Familien und ihren Arbeitsorten häufig hin- und herpendeln, gelingt, die Versorgungslücken in ihren Familien schließen.
Die Unstatistik des Monats März heißt 23%. So hoch ist der durchschnittliche Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern, der im Umfeld des Equal Pay Day eine hohe mediale Aufmerksamkeit erfahren hat und selbst im Bundestag Gegenstand einer Debatte war. Dieses durchschnittliche Lohndifferential enthält jedoch keinerlei Information darüber, ob bei der Entlohnung Frauen und Männer wirklich ungleich behandelt werden. Dies liegt darin begründet, dass mit dem durchschnittlichen Lohndifferential „Äpfel mit Birnen“ verglichen werden.
Alleinerziehende Mütter sind heute häufiger berufstätig als vor 2000, trotzdem aber oft armutsgefährdet. Das gilt auch für andere Länder: Wie ein Vergleich zwischen Deutschland, Frankreich, Schweden und Großbritannien zeigt, haben Alleinerziehende weniger Teilhabechancen als Mütter in Paarhaushalten – sie sind seltener erwerbstätig, häufiger von Armut bedroht und öfter krank. Darauf weist das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) in einer aktuellen Studie für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hin. (2012)
Der Name Frauke stammt aus dem Niederdeutschen und bedeutet so viel wie „kleine Frau“ oder „Frauchen“. Im Forschungsinstitut SO.CON der Hochschule Niederrhein stand der Name „FrauKE“ in den vergangenen 13 Monaten dagegen für ein zukunftsgewandtes Frauenbild, nämlich für das Projekt „Frauen. Karrieren. Entwickeln.“, das sich den Karrierepotentialen von Frauen im Gesundheits- und Sozialwesen widmete. Drei Wissenschaftlerinnen untersuchten die Aufstiegschancen von Frauen in Pflegeberufen, medizinischen Berufen und sozialen Berufen. Heute stellten sie ihre Ergebnisse im Rahmen der Veranstaltung „Karrierepotenziale von Frauen im Gesundheits- und Sozialwesen“ vor.