Außenminister Westerwelle erhöht den Druck auf die Teilnehmer der Afghanistan-Konferenz in London. Bei dem Treffen Ende Januar will er vor allem über den zivilen Aufbau des Landes sprechen - sonst werde er nicht erscheinen. Eine "reine Truppenstellerkonferenz" lehnt er ab.
Verteidigungsminister Guttenberg stellt die Strukturen der Nato in Frage. Das Einstimmigkeits-Prinzip des Bündnisses sei eine "gepflegte Absurdität", monierte der CSU-Politiker auf der Münchner Sicherheitskonferenz - und sprach sich gegen eine globale Rolle der Allianz aus.
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg fordert zusätzliche Gelder, wenn eine bessere Ausrüstung der Bundeswehr nötig werden sollte. Gleichzeitig drängt der CSU-Mann auf schnelle Strukturreformen bei den Truppen.
Rücktritt oder nicht: Der Verteidigungsminister taugt nicht mehr als Vorbild. Den Wissenschaftsbetrieb hat er im Vorbeigehen beschädigt, kommentiert Meike Fries.
Ein "armes Doktorandenwürstchen" - so nennt Deutschlands engagiertester Plagiatsjäger den Verteidigungminister. "Es sieht sehr nach Copy und Paste aus", urteilt eine Kollegin über dessen Doktorarbeit. Verliert Guttenberg jetzt seinen akademischen Grad?
Der frühere Bundespräsident Horst Köhler hatte harsche Kritik einstecken müssen, als er davon gesprochen hatte, deutsche Wirtschaftsinteressen militärisch abzusichern. Köhler zog damals die Konsequenz und trat zurück. Jetzt findet er einen prominenten Fürsprecher - in Verteidigungsminister zu Guttenberg.
Der US-Wunsch nach mehr deutschen Soldaten am Hindukusch sorgt für Knatsch in der Union. Kanzlerin Merkel scheut eine Festlegung vor der Afghanistan-Konferenz und versucht CSU-Chef Seehofers Nein zu einer Truppenaufstockung zu ignorieren - doch in ihrer Partei gibt es lauten Protest.