In der Bibliothek, die sich "teaching library" (Information von Lehrmittel- und Medienkompetenz) nennen darf, stellte der gelernte Bankkaufmann, Diplom-Kaufmann und Zahnarzt, die Leiterin der Bücherei, Doris Schneider, auf die Probe und ließ nach einem Fachbuch in Betriebswirtschaftslehre suchen, mit dem er noch zu seinen BWL-Studienzeiten gepaukt hatte. Kein Problem für die Bibliothekarin, Heubisch war sehr beeindruckt: "Ich beneide die heutigen Studenten."
Statt Jubel und Trubel auf der Straße haben am Rosenmontag tausende Studenten in Düsseldorf Ruhe und Wissen in der Universitäts-Bibliothek gesucht. Die Bücherei hatte am höchsten Karnevals-Feiertag extra für unermüdliche Leseratten geöffnet.
Die Universitätsbibliothek wollte Studierenden das Lernen erleichtern: Sie kopierte die 500 am häufigsten ausgeliehenen Fachbücher ins Internet. Doch Studenten lasen nicht nur, sondern kopierten die Werke kostenlos und druckten sie aus. Inzwischen droht der Buchhandel mit einer Musterklage.
WÜRZBURG (sam) Da hatte die Würzburger Universitätsbibliothek einmal eine gute Idee, wie sie die Studiengebühren sinnvoll nutzt: Die 500 meist ausgeliehenen Bücher wurden Studenten seit Dezember an Terminals öffentlich zugänglich gemacht; 70.000 Euro hatte die Uni dafür investiert. Die Digitalisierung widerspricht jedoch dem Paragrafen 52b des Urheberrechtes, sagt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Jetzt droht die Klage.