Abstract:
Transformative learning is a major theory of adult
education that can help us consider ways in which the study of
intercultural communication is particularly suited to stimulating
personal change. Intercultural communication studies offer
continuous opportunities for students to learn new ways of
making meaning, both subjective and objective, and transforming
what Mezirow (1991) terms their meaning perspectives. The
holistic pedagogical approach to intercultural education
described here emphasizes reflection and self-reflexivity and
bodymindfulness in order to promote integrative development of
students as whole people, not just to focus on their intellectural
growth. It is intended to help them to cultivate both their rational
and extrarational capabilities and to exercise appropriate self-
care during the process of writing their theses. If they can learn to
welcome confusion as a transitory state between prior convictions
and new meaning perspectives, they are more likely to experience
transformative learning and new ways of being. As the reflective
passages written by students in final papers suggest, they have
responded to this holistic educational opportunity with enhanced
self-awareness, new skills, and the recognition that they need to
make the intention to continue learning throughout their lives.
The theory and practice of transformative learning : a critical review
by Edward W. Taylor. Educational Ressources Information Center, Clearinghouse of Adult, Career, and Vocational Education. - Columbus, Oh., 1998. - (Information series ; 374)
Literaturverz. S. 75 - 85
Faßt den Wissensstand zur Theorie des Transformativen Lernens zusammen. Die Theorie geht zurück auf Jack Mezirow, insbesondere Robert Boyd und Paolo Freire entwickelten alternative Modelle. Transformatives Lernen ist eine Methode der Erwachsenenbildung. Die abstrakte Theorie liefert eine Erklärung dafür, wie Erwachsene ihre Bedeutungsstrukturen revidieren; wie unsere Erwartungen, die sich im Rahmen kultureller Annahmen und Voraussetzungen bewegen, direkt die Bedeutung beeinflußen, die wir aus unseren Erfahrungen ableiten. Sie erklärt damit den Wandel an Bedeutungsstrukturen, der sich auf dem Gebiet des Lernens innerhalb der Erkenntnistheorie von Habermas' Kommunikationstheorie vollzieht. Boyds Modell basiert auf der Tiefenpsychologie Jungs, Freire bietet ein emanzipatorisches Modell, bei dem es weniger um individuelle als soziale Transformation geht. Beide konkretisieren Mezirows theoretische Prämissen, Mezirow nimmt eine Position zwischen beiden ein. - Überblick über die Theorie, gedacht auch als Einführung. Literaturbericht unter Einbeziehung sowohl theoretischer als auch empirischer Literatur und mit Hinweis auf die noch offenen Probleme. Grundlegende Voraussetzungen und Verfahrensweisen zur Förderung des transformativen Lernens in der Praxis, die im Unterschied zur umfangreichen Theoriediskussion noch wenig erforscht ist. (VAB) [Ersteintrag in der VAB: 01.05.2000] [VAB-Eintrag aktual.: 06.11.2011]
Gremmler-Fuhr, Martina
Transformative Lernprozesse im Erwachsenenalter. Entwicklung eines
Orientierungskonzepts für die Anleitung und Unterstützung relationaler
Lernprozesse
Kassel : kassel university press 2006, 290 S. - (Zugl.: Kassel, Gesamthochschule Kassel, Diss., 2006)
urn:nbn:de:0111-opus-33354
Eiegen beschreibung des Vereins: "eine Gemeinschaft mutiger Menschen, denen die Welt am Herzen liegt und die sie bewegen & der Auftrag, in die innere und äußere Verantwortung zu gehen. "
The International Partnership for Transformative Learning (IPTL) is a social network of practitioners and hosts of transformative learning. IPTL articulates this new paradigm of learning, develops and implements new tools for addressing it, and brings together the practitioners who have the power and skills to host this transformation.
Abstract in Deutsch
Der Arbeit liegt die Beobachtung zugrunde, dass ein Mehr an Auseinandersetzung mit globalen Herausforderungen nicht per se zu mehr gesellschaftspolitischem Engagement führt. Am Beispiel der Internationalen Partnerschaft für Transformatives Lernen (IPTL) wird über teilnehmende Beobachtung, qualitative Interviewführung und Literaturanalyse untersucht, inwiefern transformative Bildungsprojekte beitragen können, Menschen zu befähigen Wege aus der Krise hin zu einem gelebten Buen Vivir sehen, entwickeln und gehen zu können. Indem transformatives Lernen neben einer Auseinandersetzung mit dem Zustand der Welt auch die Transformation der zugrundeliegenden – und durch Normalisierungsprozesse im Alltagsverstand verankerten – Denk- und Handlungsmuster zum Kern und Ziel hat, erscheint es als adäquate Antwort, um gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. Da es dabei auch darum geht, den eigenen Beitrag zu erkennen und zu leben, wird persönliche Entfaltung mit gesellschaftspolitischem Wirken verknüpft. Der scheinbare Widerspruch zwischen Selbstverwirklichung und Engagement für eine bessere Welt wird dadurch überwunden. Das Konzept des Buen Vivir bildet dabei sowohl den Horizont als auch den Rahmen, indem es verdeutlicht, dass sich das eigene gute Leben und das gute Leben aller Lebewesen in friedlicher Ko-Existenz gegenseitig bedingen und ermöglichen.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird zunehmend als soziale Innovation bezeichnet. In Lernprojekten der BNE können vor Ort Themen der Stadt- und Regionalentwicklung
aufgegriffen und durch Lernende projektorientiert bearbeitet werden. In dem Beitrag wird dies
an zwei Fallbeispielen verdeutlicht, die jeweils durch lokale BNE-Netzwerke getragen werden.
Die Netzwerke werden vor dem Hintergrund der transition theory näher beschrieben und hinsichtlich ihrer Innovations- und Diffusionskraft im lokalen Raum beleuchtet. Abschließend
werden notwendige Kompetenzen der Change Agents im Netzwerk skizziert.
Rezension zu:
Knud Illeris (2014).
Transformative Learning and Identity
. Routledge, Abingdon und
New York, 177 Seiten, 50,27 €, ISBN 978-0-415-83890-0
Zunächst wird der Begriff der Transformation geklärt, um die Differenz
zwischen ‚kontextgebundenem Lernen‘ und ‚Lernen im strukturellen Wandel‘
zu verdeutlichen. Hieran anschließend wird das Konzept der Übergangszeit
entwickelt und der Kontinuitätsbegriff über lineare Fortschreibung hinaus als
"gebrochene Kontinuität" im Sinne von
sequenziell rhythmisiertem ‚Abschluss und Anschluss‘ erweitert. Die Kategorie
der Anschlussfähigkeit erhält hierbei im Sinne von Synchronisation eine wichtig
e theoriestrategische Bedeutung. Sie erklärt, dass ein temporaler Übergang erst durch ‚transformatives Lernen‘ der beteiligten Akteure möglich wird und nicht
deterministisch aus einer abstrakten Strukturlogik heraus erfolgt. ‚Anschlu
ssfähigkeit‘ stellt somit eine temporale Kompetenz dar, die im Verlauf lebe
nslangen Lernens erworben wird. Im ‚relationalen Feld‘ differenter Zeitmodi werden schließlich temporale Figurationen identifizierbar, in denen Ge
genwart nicht mehr ihre klassische dominante Rolle besitzt. Die Bezüge
zwischen Vergangenheit und Zukunft, aber auch zwischen Zukunft und Vergangenheit, werden als gleichermaßen wichtige
Relationen erkennbar, wobei Gegenwart eine vermittelnde Scharnierstelle ein-
nimmt. Diese Sicht führt zur Erweiterung unterschiedlicher Figurationen im
‚temporalen Feld eines relationalen Zeitgefüges‘, in denen nicht nur ‚empiristisch‘ allein von einer ‚allgegen
wärtigen Gegenwart‘, sondern auch eschatologisch ‚von der Zukunft her‘ gedacht werden kann. Auf der Grundlage der relational verknüpf
ten Zeitmodi wird das Konzept der Übergangszeit schrittweise zu einer ‚T
emporaltheorie lebenslangen Lernens‘ ausdifferenziert: – als permanente situative Ereignisverknüpfung – als strukturimmanente Statuspassage – als zielgene
rierender Prozess offener Transition und schließlich – als ein epochaler Str
ukturbruch im Verlauf einer sozialevolutionären Entfaltung
immer neuer konstitutiver ‚Bedingungen der Möglichkeit‘.
Transformation im Quadrat
Der Autor schreibt:
"Transformation" bezeichnet weit mehr als bloß eine Kette von Verände rungsprozessen. Der Begriff zielt auf einen sehr grundlegenden Strukturwandel, und zwar in den jeweils konstitutiv vorausgesetzten Kontextbedingungen eines Ereignisses. Transformation bezieht sich auch auf
den Wandel in den bisherigen Formen möglicher Veränderungen, die sich dabei ebenfalls trans-formieren. Transformation liegt daher kategorial auf der Ebene einer Veränderung zweiter Ordnung.
Der Beitrag verweist anhand arbeitsstruktureller und gesellschaftlicher Veränderungen auf die zunehmende Bedeutung reflexiver Wissensformen. Er geht dabei der Frage nach, wie Reflexionskompetenz im Rahmen organisierter Erwachsenenbildung gefördert werden kann. Dabei wird die These entfaltet, dass nachhaltiges Lernen Irritationen und ihre reflexive Verarbeitung voraussetzt, mit dem Ziel der Wiedergewinnung biographischer Kohärenz. Anhand empirischen Materials werden reflexive Lernformen exemplarisch präsentiert und im Hinblick auf die Herausforderungen an die Lernprozessgestaltung und Professionalität der Lehrenden analysiert.
Zusammenfassung
Transformative Bildung wird in den vergangenen Jahren zuneh-
mend als neues Konzept innerhalb der Debatten um Globales
Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung diskutiert.
Die Idee einer transformativen Bildung, wie sie unter anderem
vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Global
Umweltveränderungen (WBGU) geprägt wurde, baut dabei
zwar auf einem starken Transformationsverständnis auf, ist jedoch erziehungswissenschaftlich kaum theoretisch fundiert.
Vor diesem Hintergrund werden in diesem Beitrag zunächst
Perspektiven des transformativen Lernens aus der Erwachsenenbildung eingeführt. Sie fokussieren einerseits auf den Wandel
individueller Bedeutungsperspektiven und andererseits auf kollektive Emanzipationsprozesse. Anschließend wird reflektiert,
inwiefern diese Ansätze des transformativen Lernens das Konzept der transformativen Bildung um erziehungswissenschaftliche Perspektiven bereichern können.
Schlüsselworte: Bildung für nachhaltige Entwicklung, transformative
Bildung, transformatives Lernen
Abstract
In the past few years, transformative education was increasingly
discussed as a new concept within the debates on global learning
and education for sustainable development. Although the idea
of transformative education is based on a deep understanding
of transformation, it has little theoretical basis from a pedagogical
point of view. Against this background, this article will
firstly introduce perspectives of transformative learning which
derive from adult education. On the one hand, these perspectives
focus on the change of individual perspectives of meaning;
on the other hand, they focus on collective processes of emancipation.
Secondly, it will be reflected, how far these approaches
of transformative learning can considerably enrich the idea of
transformative education by adding pedagogical perspectives.
Keywords: Education for Sustainable Development, Transformative
Education, Transformative Learning