Erschöpft, unzufrieden, verängstigt: Das Bildungssystem macht Kinder zu Verlierern - starke wie schwache Schüler. So lautet die These des Dokumentarfilms "Alphabet", gedreht vom Regisseur von "We feed the World". Er zeigt, warum Noten und Abschlüsse unglücklich machen.
Der Erfolg eines Schulsystems hängt von denen ab, die es tragen. Die hyperaktive Bildungspolitik überlastet Lehrer mit unsinnigen Aufgaben und nimmt ihnen die Zeit für die wichtigen.
Sozialer Aufstieg fängt bereits in der Grundschule an - endet aber oft auch dort. Besserung ist nicht in Sicht, auch wenn die neuesten Studien kleine Fortschritte zeigen.
Der OECD-Bildungsbericht rügt die deutsche Bildungspolitik mit einer negativen Bilanz. Jeder fünfte deutsche Jugendliche erreiche nicht das Bildungsniveau seiner Eltern, "Abwärtsmobilität" nennt sich das. Doch Kritiker lenken ein - schließlich könne man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Gerald Hüther will nicht tatenlos warten, bis das Schulsystem kollabiert. Jedes Kind sei begabt, meint er, und das Schulsystem müsse reformiert werden.
„Schulfähig“ sind früh eingeschulte Kinder oft noch nicht. Der „Pisa-Schock“ von 2006 führte zu überhasteten Reformen, die nächsten könnten noch...jetzt lesen