Gerade hat Holtzbrinck sein junges Nachrichtenportal Zoomer.de eingestampft, da wagt die Agentur "Das Goldene Vlies" ihr Glück und startet nach dreimonatiger Testphase eine weitere News-Site für junge Zielgruppen.
Es bescherte uns Formate wie die «Gegensprechanlage», ließ Ulrich Wickert im Video Meinung machen und der Leser durfte entscheiden, «was wichtig ist». Er durfte - Ende Februar ist Schluss mit Holtzbrincks Zoomer.de.
Es hatte sich schon angebahnt: Die Verlagsgruppe Holtzbrinck stellt ihr Web 2.0-Medium Zoomer.de Ende Februar ein.
Interview mit den Machern von ZEITjUNG.de
Kaum wurde das Scheitern des ambitionierten Webjournalismusprojektes "Zoomer.de" aus dem Verlagshaus Holtzbrinck bekannt gegeben, findet sich schon ein neues Jugendportal im Internet.
Ende Februar stellt die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck ihr junges Nachrichtenportal Zoomer.de ein. Grund sei die fehlende wirtschaftliche Perspektive, sagte Zoomer-Geschäftsführer Peter Neumann bei kress.de. Allerdings gingen auch die Klickzahlen bei Zoomer.de drastisch zurück. Nach einem Relaunch im November brachen die Visits bei Zoomer.de um über 60 Prozent ein. Zoomer.de-Redaktionleiter Frank Syré hat sich bereits verabschiedet, er ist ab März neuer stellvertretender Chefredakteur bei Bild.de.
Peter Neumann, Geschäftsführer von Holtzbrincks Zoomer.de, ist enttäuscht, dass das Angebot zum Monatsende abgeschaltet wird. Online-Werbung wachse nur bei Suchmaschinen, nicht bei journalistischen Angeboten, sagt er im MEEDIA-Interview. Nachrichten-Angebote würden es darum auf lange Sicht schwer haben, sich zu finanzieren. Laut Neumann ist die Anzeigenvermarktung bei Zoomer zwar gut gelaufen, doch die Reichweite habe gefehlt.
Nach dem verkündeten Aus von Zoomer.de zeigt es sich stärker denn je: Der Hype, den es noch vor zwei oder drei Jahren um Nachrichten-Websites mit User-Beteiligung gab, scheint zu Ende. Zoomer, aber auch Seiten wie Yigg.de, Webnews.de und Shortnews.de konnten bis heute nie den Massenmarkt erreichen, Projekte wie tausendreporter von stern.de drohen sogar zum Image-Schaden zu werden. MEEDIA hat sich die Zahlen und Inhalte der Mitmach-Websites angeschaut.