Als Wächter über die Armee müssten die Bundestagsabgeordneten besonders gut über die Afghanistan-Mission informiert sein. Die WikiLeaks-Enthüllungen belegen erstmals, wie unzureichend die deutsche Regierung die Parlamentarier über die Operation am Hindukusch unterrichtet.
Seit beinahe neun Jahren ist die Bundeswehr in Afghanistan. Doch was bringt es? Die Abgeordneten im Bundestag sind mittlerweile misstrauisch geworden - und verlangen eine unabhängige Kontrolle über Erfolg und Misserfolg des Einsatzes.
Mehr Soldaten, mehr Geld, mehr Training für die afghanische Armee: Das schwarz-gelbe Kabinett hat sein neues Konzept für den Bundeswehreinsatz am Hindukusch beschlossen. Mit einem straffen Zeitplan will die Regierung das Mandat nun durch das Parlament jagen.
"Willkür", "Utopie", "falsche Prioritäten": Kurz vor Beginn der Afghanistan-Konferenz stellen Vertreter von Bundeswehr, KSK und Polizei-Gewerkschaften die neue Strategie der Regierung in Frage. Der Einsatz am Hindukusch werde immer riskanter - doch es fehle eine klare politische Linie.
Um in Afghanistan erfolgreich für Demokratie und Frieden zu sorgen, dürfen sich Soldaten nicht in Feldlagern einmauern. Sie müssen in engem Kontakt mit der Bevölkerung die Taliban angreifen. Das erfordert mehr Truppen ? Großbritannien und die USA haben das verstanden. Doch die Bundeswehr schützt vor allem sich selbst.
SPD, Bundeswehr und Afghanistan Rolle rückwärts Die Sozialdemokraten wollen die deutschen Soldaten aus Afghanistan <i>jetzt</i> abziehen - und setzten sich damit in Widerspruch zur Position, die sie im Wahlkampf vertreten haben.
Deutschland plant eine Ausbildungsoffensive für die afghanische Armee, die USA schaffen Fakten: Barack Obama schickt bereits jetzt die ersten Einheiten in den Norden. Statt der erwarteten 2500 kommen nun 5000 Soldaten - inklusive Kampfeinheiten und Hubschraubern.
Deutschland schickt mehr Soldaten an den Hindukusch, aber die Bundesbürger zweifeln immer mehr am Militäreinsatz in Afghanistan: Einer Umfrage zufolge glauben 76 Prozent der Deutschen nicht mehr an eine erfolgreiche Mission - die Mehrheit lehnt auch die Truppenverstärkung ab.
Die Zustimmung zum Einsatz der Bundeswehr am Hindukusch ist brüchig Um mehr deutsche Soldaten in den Kampf gegen die Taliban zu schicken... - hier klicken
Von der Rente mit 67 bis zum Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan ? die SPD-Führung will die Parteibasis zu strittigen Themen befragen. Jeden Ortsverein will Generalsekretärin Nahles einbeziehen. Die neue Strategie soll auch eine Abkehr vom Kurs des Ex-Vorsitzenden Müntefering demonstrieren.
Es waren die Sozialdemokraten, die die Bundeswehr Ende der 90er-Jahre auf den Balkan und damit in den ersten Kriegseinsatz seit dem Zweiten Weltkrieg schickten. Jetzt stellen sie ihre Zustimmung für künftige Auslandseinsätze in Frage. Und eine Aufstockung der Truppen in Afghanistan lehnen sie kategorisch ab.
Welche Umstände führten zur Entlassung des Generalinspekteurs der Bundeswehr? Um diese Frage tobt seit Tagen ein heftiger Streit. Jetzt ist Wolfgang Schneiderhans Schreiben, in dem er Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg um die Entlassung bittet, an die Öffentlichkeit gelangt.
Außenminister Westerwelle erhöht den Druck auf die Teilnehmer der Afghanistan-Konferenz in London. Bei dem Treffen Ende Januar will er vor allem über den zivilen Aufbau des Landes sprechen - sonst werde er nicht erscheinen. Eine "reine Truppenstellerkonferenz" lehnt er ab.
Nato-Generalsekretär Rasmussen erwartet durch die Aufstockung der Isaf-Truppen eine entscheidende Verbesserung im Kampf gegen die Taliban. Die Herausforderungen in Afghanistan seien unterschätzt worden, räumt er im Gespräch mit dem SPIEGEL ein - und rechnet fest mit weiteren deutschen Soldaten.
Was wusste die Kanzlerin? In der Affäre um den Luftangriff bei Kunduz gerät Angela Merkel unter Rechtfertigungsdruck. SPD und Grüne wollen jetzt wissen, wann sie über tote und verletzte Zivilisten informiert wurde - ihr droht ein unangenehmer Auftritt im Untersuchungsausschuss.
Ich würde mir wünschen, dass sich die Damen und Herren aus der Opposition in dieser Stunde ihrer eigenen Verantwortung in diesem Hohen Hause bewusst sind, so wie wir uns in der Opposition bei dieser Frage immer unserer Verantwortung bewusst gewesen sind.
Verteidigungsminister Guttenberg CSU ist zu einem nicht angekündigten Besuch in Afghanistan eingetroffen Dort will er den afghanischen... - hier klicken
Nicht verdruckst und verschwurbelt sondern ganz offen will Verteidigungsminister Guttenberg über einen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan... - hier klicken
Verteidigungminister Guttenberg will die Bundeswehr noch stärker zur Einsatzarmee umbauen. In seiner Rede vor dem Bundestag forderte er außerdem einen klaren Ziel- und Zeitplan für den Afghanistan-Einsatz - und warnte: Dort seien Gefahr, Verwundung und auch Tod allgegenwärtig.
Ständige Lebensgefahr und die Angst im Kampf zu versagen Die Scharmützel und Gefechte die sie sich mit den Taliban liefern haben die wenigen... - hier klicken
Die Bundesregierung soll über die Aufstockung des Bundeswehrkontingents für Afghanistan von derzeit 4500 auf 7000 Soldaten nachdenken. Verteidigungsminister Franz Josef Jung dementiert. Führende Sicherheitspolitiker der Union sprechen sich für ein umfangreicheres Engagement aus.
In der EU wächst der Unmut über den von der Bundeswehr angeforderten Bombenangriff auf zwei afghanische Tanklastzüge. Frankreichs Außenminister Bernard Kouchner sprach von einem großen Fehler, sein Luxemburger Kollege von einer nicht hinnehmbaren Katastrophe. Außenminister Steinmeier sieht das anders.