Seit drei Jahren hat die Rundfunkkommission der Länder nun schon den Auftrag, einen zeitgemäßen Telemedienauftrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorzulegen. Und damit auch die Möglichkeit, die überflüssige Depublizierungspflicht abzuschaffen. Im Frühjahr 2017 wird ein Ergebnis erwartet – wir haben die aktuellen Positionen der Länder zusammengetragen.
Die Idee ist verführerisch: Wer es etwa schafft, jeden Monat ein 300-Seiten-Buch auf einer Self-Publishing-Plattform zu veröffentlichen, dabei eine Gemeinde von 5000 Facebook-Fans bei Laune zu halten und auf allen Kanälen präsent zu sein, kann zumindest in der Theorie die Personalunion von Autor und Arbeitgeber vollziehen und seinerseits Honorare bezahlen für Lektorat, Coverdesign und Buchhaltung. In der Praxis allerdings werden solche Träume selten wahr...
Die Digitalisierung birgt in der Tat eine grosse Chance hinsichtlich Vielfalt, weil jeder plötzlich mitdiskutieren kann. Die zentrale Frage ist damit aber nicht gelöst: Wie gelingt es, den Wert des Journalismus auch an verantwortungsvolle Organisationen zu binden, und wie sieht ein tragfähiges Finanzierungsmodell aus?
Die deutschen Verleger schaufeln ihr eigenes Grab: Ihre Medien verlangen mit höchstem Nachdruck, dass Facebook endlich Verantwortung für seine Inhalte übernimmt. Sie wollen, dass Facebook ein Verlag wird.
The Guardian, Tuesday 12 July 2016 06.00 BST. -- Social media has swallowed the news – threatening the funding of public-interest reporting and ushering in an era when everyone has their own facts. But the consequences go far beyond journalism