Die deutsche Exportwirtschaft hofft auf einen erfolgreichen Abschluss der WTO-Ministerkonferenz, die bis einschließlich Mittwoch in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires tagt. Angesichts der zunehmenden protektionistischen Maßnahmen in der Welt müsse die Welthandelsorganisation eine aktive Rolle spielen.
Das transpazifische Freihandelsabkommen TPP ist am Ende, das transatlantische Pendant TTIP liegt auf Eis, und ob das Abkommen zwischen der EU und Kanada (Ceta) von allen EU-Parlamenten ratifiziert wird, ist nach wie vor offen. Der Freihandel hat es nicht leicht in diesen Tagen. Das Bundeswirtschaftsminis-terium sieht zu solchen Abkommen dennoch keinerlei Alternative. „Wir glauben nach wie vor, dass multilaterale Freihandelsabkommen der Königsweg sind“, erklärte Berend Diekmann, in der Behörde der zuständige Referatsleiter für USA, Kanada und Mexiko, am Wochenende in Tutzing. Auf Einladung der evangelischen Akademie Tutzing und des Münchner Ifo-Instituts diskutierten dort Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über die Weltwirtschaft nach Brexit und US-Wahl. Die Stimmung in Oberbayern war besorgt, aber nicht hoffnungslos.
Wegen der protektionistischen Haltung des US-Präsidenten erwägt Parteichef Özdemir, die Position zum Handelsabkommen mit Kanada zu überdenken – wenn nachverhandelt wird.
Wifo-Direktor Badelt: Handelskrieg zwischen USA und EU hätte nachteilige Auswirkungen auch für Österreich. WU-Professoren warnen vor Abschottung und sprechen sich für Freihandel aus.
Donald Trump setzt das Prinzip "America First" konsequent um. So will er Freihandelsabekommen mit anderen Ländern aufkündigen. Ökonomen fürchten, dass er damit die gesamte Weltwirtschaft gefährden könnte.
Deutschland droht ein „Horrorszenario“ durch die Handelspolitik des neuen amerikanischen Präsidenten, sagt Ifo-Chef Clemenst Fuest. Einer seiner Kollegen wird noch deutlicher.