Abstract

Lerntheoretische Kenntnisse machen einen noch nicht zum didaktischen Designer, weil Lerntheorien keine unmittelbar handlungspraktische Relevanz haben. Sie liefern dennoch eine wichtige Grundlage für reflektierte didaktische Entscheidungen, weil sie für verschiedene Sichtweisen auf das Phänomen Lernen und damit verbundene Lehrstrategien sensibel machen. Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus und (mit Einschränkung) Konnektivismus gelten als Paradigmen, die in dieser Eigenschaft sowohl die Lehr-Lernforschung als auch die Auffassung von Lehren und Lernen in der Praxis beeinflussen und den jeweiligen „Mainstream“ mit formen. Um zu einer Gestaltungsstrategie zu kommen, sind die konkreten Ziele eines Lehrvorhabens allerdings entscheidender. Lehrzieltaxonomien unterstützen eine Analyse der Ziele, unterliegen aber selbst lerntheoretischen Einflüssen und können einseitig sein. Darbietendes und entdecken-lassendes Lehren sind zwei klassische Formate, die je nach Ziel-setzung in mehr oder weniger ausgeprägter Reinform der Lernumgebung eine bestimmte Aus-richtung geben. Je weiter solche Formate ausdifferenziert werden, umso genauer werden sie und nehmen den Charakter von didaktischen Szenarien an. Für diese gibt es verschiedene Ordnungsvorschläge (Taxonomien), die einem bei der Gestaltungsstrategie ebenfalls behilf-lich sein können. Lerntheorien allein sind folglich weder ein Garant noch eine große Hilfe für die didaktische Praxis. In Kombination mit Wissen über Lehrziele und deren Analyse, über verschiedene Ausrichtungen von Lernumgebungen und didaktische Szenarien aber sind sie unverzichtbar für ein professionelles Didaktisches Design beim technologiegestützten Lehren.

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