In Hessen wird gegenwärtig die Einführung eines Praxissemesters in der 1. Phase der Lehrerbildung diskutiert. Zur Debatte steht u. a. die Einrichtung eines Praxissemesters in einer frühen Phase des Lehramtsstudiums. Hintergrund ist die Ãberlegung, dass dadurch frühzeitig die Eignung zum Lehrerberuf erkannt und die Studierenden entsprechend beraten und gelenkt werden könnten. Ãberlegt wird in diesem Zusammenhang auch, inwieweit mit dem Praxissemester eine Kürzung des Vorbereitungsdienstes einhergehen kann. In diesem Kontext stellt sich die Frage nach der grundsätzlichen Funktion eines Praxissemesters und nach Optionen der curricularen Ausgestaltung. In diesem Kontext ist es erforderlich, die generelle Frage zu klären, inwieweit durch eine Ausweitung von Praxisphasen und insbesondere durch ein Praxissemester zu einer Professionalisierung der angehenden Lehrkräfte beigetragen werden kann. Zugleich stellt sich die Frage nach der Wirksamkeit solcher Reformvorhaben. Curriculare und strukturell-organisatorische Aspekte der Ausgestaltung schulpraktischer Phasen können spezifische Problemlagen induzieren. Die Expertise beantwortet die Fragen, welche Konstruktionen bezüglich des Praxissemesters in den verschiedenen Bundesländern existieren und welche Erfahrungen hiermit aus empirischer Perspektive vorliegen. Vor dem Hintergrund professionstheoretischer und bildungsökonomischer Perspektiven erfolgt auÃerdem eine Auseinandersetzung mit Varianten der curricularen Ausgestaltung eines Praxissemesters im Studienverlauf. In diesem Zusammenhang wird auch die z. B. in Bremen gewählte Alternative einer Verteilung mehrerer Praktika über den Studienverlauf thematisiert. Eingegangen wird auch auf die organisatorische Umsetzung sowie auf notwendige Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Implementierung eines Praxissemesters im Bundesland Hessen. (Autor).
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