Interne Handbücher belegen, was offensichtlich ist: Eine irische Zeitung hat herausgefunden, welche Inhalte bei X/Twitter nicht mehr gelöscht werden müssen.
Was soll man sagen, wenn Menschen, die sich selbst als „progressiv“ oder als „links“ bezeichnen, das Massaker der Hamas in Israel nicht verurteilen, sondern gutheißen?
Mit der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) widmen wir uns in erster Linie der Unterstützung der von antisemitischen Vorfällen Betroffenen und der hessenweiten Dokumentation von Antisemitismus.
Schönfelder, Maunz, Palandt: Der C.H.-Beck Verlag will seine nach NS-Juristen benannten Standardwerke umbenennen, etwa den Kurzkommentar zum BGB oder den Standardkommentar zum Steuerrecht. Auch in der Theologie gibt es vergleichbare Nazi-Altlasten.
GI Berg ist ein Deckname der Staatssicherheit, verwendet für einen namhaften Kirchenmann der DDR: Walter Grundmann. Der GI – also der „Geheime Informator“ starb 1976 in Eisenach. Der hoch dekorierte Kirchenmann machte aber bereits in der NS-Zeit Karriere. Sein Ziel damals: Jüdische Aspekte aus Bibel, Gesangbuch und Kirchenschriften zu verbannen.
Wir kritisieren scharf die Form der Angriffe auf die Publizistin, die exakt das vollziehen, was Carolin Emcke in ihrem Redebeitrag formuliert und wovor sie zu Recht eindrücklich gewarnt hat: Die Beschädigung der politischen Öffentlichkeit durch mutwillig verzerrte Halbwahrheiten und bösartige Verdrehungen von Sinn, mit dem politischer Streit nicht ausgetragen, sondern ausgehöhlt wird.
Halle, Christchurch, Toronto, Utoya - neben Antisemitismus und Rassismus ist Hass auf Frauen ein verbindendes Element in der Gedankenwelt von rechtsextremistischen Attentätern.
Im Dezember 1980 ermordet ein Neonazi in Erlangen den Rabbiner Shlomo Lewin und dessen Lebensgefährtin Frieda Poeschke. Ins historische Bewusstsein der Bundesrepublik ist der rechtsterroristische Anschlag kaum vorgedrungen - mit weitreichenden Folgen.
Heute wird oft behauptet, die Ermittler hätten aus ihrem Versagen beim NSU gelernt. Aus ihrer Bereitschaft also, eher steile Thesen über getötete Migrant*innen aufzustellen als Spuren in die Neonaziszene nachzugehen. Seither würden sie stärker auf rechtsextreme Hintergründe achten. Das hätte man allerdings schon aus einem anderen Fall lernen können – vor jetzt 40 Jahren.
Nguyễn Ngọc Châu, Shlomo Levin, Frieda Poeschke. Kaum jemand kennt die Namen derer, die 1980 von Rechtsextremen ermordet wurden, in Hamburg, Erlangen und auf dem Münchner Oktoberfest. Rechte Gewalt hat eine lange Kontinuität. // Von Philipp Schnee / SWR
B. Jerke. Christlicher Antijudaismus und Antisemitismus. Theologische und kirchliche Programme Deutscher Christen, 85, Haag und Herchen, Frankfurt am Main, (1994)
S. Heschel. Christlicher Antijudaismus und Antisemitismus. Theologische und kirchliche Programme Deutscher Christen, 85, Haag und Herchen, Frankfurt am Main, (1994)