Social Software als wesentlicher Bestandteil des viel zitierten "Web 2.0" - nur ein kurzfristiger Internet-Hype wie so oft oder vielleicht doch eine heimliche Medienrevolution? Das Potenzial scheint gewaltig, wird aber in Bezug auf Blended Learning von Bildungseinrichtungen und Wirtschaft immer noch zögerlich wahrgenommen. Wie kann Social Software für Lernprozesse sinnvoll eingesetzt werden? Welche positiven Auswirkungen hat der Einsatz auf die Kompetenzen der Lernenden? Wie sehen praktische Beispiele aus, und worauf müssen die Lehrenden achten? Diesen Fragen ist der Autor am Beispiel der Software "MediaWiki", die an der HTL Dornbirn seit mehr als drei Jahren im Unterricht der Sekundarstufe II erprobt wird, auf den Grund gegangen. Dabei entwickelte sich eine Einteilung in zehn verschiedene Einsatzzwecke, die - als Planungshilfe für den eigenen Unterricht - lerntheoretisch eingeordnet und mit Beispielen aus verschiedenen Fächern genau beschrieben werden. Eine Evaluation durch Gruppeninterviews mit Schüler/innen zeigt ein überwiegend positives Echo der Lernenden, auch im Hinblick auf den zugrunde gelegten erweiterten Kompetenzbegriff. Der Einsatz eines Wiki-Systems in vorwiegend konstruktivistisch orientierten Szenarien offenbarte aber auch, dass einer traditionellen Lernplattform wichtige Elemente für eine Kooperation und Kollaboration in Lerngruppen fehlen. So entstand die Idee für das Open-Source-Projekt "MediaWiki Joins ILIAS", das ab dem Sommer 2007 allen Benutzer/innen der Lernplattform ILIAS ein vollständiges MediaWiki-Objekt zur Verfügung stellen wird. Die Dokumentation dieser Integration einer Social Software in ein Learning Content Management System bildet den Höhepunkt und Schluss des Buches und wirft gleichzeitig zahlreiche neue Fragen auf ...
G. Breidenstein. VS-Verlag, Wiesbaden, (2006)Was tun Schülerinnen und Schüler im Unterricht? Der Begriff "Teilnahme am Unterricht" wird in dieser Untersuchung, die auf langfristigen Unterrichtsbeobachtungen beruht, neu gefasst. Die grundlegende Differenzierung in Teilnahme und Nicht-Teilnahme legt Kriterien frei, die einen neuen Zugang auf die unterrichtswirklichen Probleme Leistungsbeurteilung, Zensurenfindung, Langeweile und letztlich den Schülerjob als Metapher für jede Form der Schülertätigkeit innerhalb von 45-Minuten-Einheiten ermöglicht..