Die Zeitungsgruppe WELT/BERLINER MORGENPOST stellt sich mit dieser neuen Produktionsstruktur auf das veränderte Mediennutzungsverhalten ein und kann neue und jüngere Zielgruppen mit einem hohen Informationsbedürfnis noch schneller erreichen.
Die Bild-Zeitung vertreibt ab 4. Dezember in einer neuen Aktion gemeinsam mit dem Discounter Lidl eine einfache Videokamera, um mehr so genannte Leserreporter zu gewinnen, die günstigen User Generated Content für Bild produzierten.
Die User haben die Möglichkeit bekommen, online zurückzusenden oder gar zuerst Informationen zu unterbreiten. Die Inhalte sind zwar nicht „zwingend journalistisch“ wie Jürgen Doetz angesprochen hat, aber genauso wenig hat UGC nur etwas mit Unterhaltung oder lapidaren Homevideos zu tun.
Das Web 2.0 ist geprägt von Partizipation, Freiheit und der Zusammenarbeit aktiver Nutzer. Unzählige Online-Dienste ermöglichen die volle Entfaltung kollektiver Intelligenz. Wird das dem professionellen journalistischen Handwerk, der Arbeit von Presse und Rundfunk, tatsächlich einen Abbruch tun?
Die aktuelle Studie “Innovation der Medien” zeigt, dass sich in Deutschland der Medienkonsum nachhaltig verändert: Konsumenten werden zu Prosumenten. Diese konsumieren nicht nur Informationen, sondern produzieren sie auch selbst. Die Unternehmensberatung IBM Global Business Services und die Universität Bonn haben in der Studie untersucht, wie hierzulande die Medien Internet, Print, Radio und TV genutzt werden und welche Rolle diese Medien bei der täglichen Informationssuche spielen.
Zunehmend aktive Mediennutzer warten nicht auf die Anbieter,
sondern treiben die Innovation selbst voran. Daher ist es für Medienunternehmen essenziell wichtig, Wünsche, Verhalten und
Motivation gerade der „Web 2.0 – Generation“ zu verstehen.
Fokus dieser Studie ist der Wandel in der Mediennutzung. Entgegen der landläufigen Meinung, dass alle traditionellen Medien(Print, TV, Radio) durch neue Geschäftsmodelle aus dem Internet gleichermaßen unter Druck geraten, zeigen unsere Ergebnisse, dass die Bedrohung be sonders den Fernsehsendern gilt.
Im Spannungsfeld zwischen Konsum und Aufmerksamkeit,
zwischen Konsumieren und Produzieren verändert sich nicht
nur der Medienkonsum, sondern sowohl die Rolle des Konsu-
mierenden als auch die Angebote und Geschäftsmodelle, mit
denen die Aufmerksamkeit der Nutzer erzielt, gehalten und
monetarisiert werden kann.
Deutschlands Zeitungsverlage haben in den vergangenen zehn Jahren fast ein Fünftel ihrer verkauften Auflage verloren. Vor allem viele jüngere Nutzer ersetzen aktuelle Printmedien durch das Internet. Deshalb suchen die Zeitungshäuser im World Wide Web nach neuen Geschäftsfeldern. Sie entwickeln sich zu diversifizierten Medienunternehmen und verbreiten digitalisierte Multimedia-Inhalte über möglichst viele Plattformen.
Also kein Gegeneinander von Journalisten und Bloggern beispielsweise. Sondern ein Miteinander, ein Zusammenarbeiten, ein gegenseitiges Fördern und Fordern.
Im Juni 2006 startete der Focus Magazin Verlag mit Focus Online Live (FOL) eine neue Plattform zum Austausch von privaten Bildern und Videosequenzen, die es dem Magazin ermöglicht, den user-generated content in seine redaktionellen Angebote zu integrieren. Leserbeiträge von Focus Online Live finden seither in den Medien des Verlags Verwendung. Jedem Nutzer stehen zunächst 100 MB Speicher für die eigenen Bild- oder Videodateien zur Verfügung. Die besten der eingesendeten Schnappschüsse und Filmausschnitte werden täglich aktualisiert und auf der Homepage präsentiert. Der Einstieg von Focus begann mit Blogs zur Bundestagswahl 2005.
In der Boulevardpressehat es sich 2006 durchgesetzt, Leserinnen und Leser als Reporter zu engagieren, indem man ihnen z.B. Honorare für verwendete Fotos anbietet. Die „Bild“-Zeitung nennt die Veranstaltung nach der Kurzwahl „1414“ und die User „Bild-“Leser-Reporter.
Frei nach dem Motto "Werden Sie unser Leser-Reporter" bewirbt die Kleine Zeitung eine User generated Content Lösung, bei der Leser ihre Inhalte selbst erzeugen. Sei es nun zu Themen wie das aktuelle Tagesgeschehen oder die ganz persönliche (Bilder-, Video-)Geschichte - der User wird Teil der Zeitungsredaktion.
“Damit ich die Zeitung unbedingt haben müsste, sollte ein Teil von Lesern geschrieben sein.” Teilnehmer bewerteten die “Idee user generated content” als primär zielführende, jene mit dem höchsten Potenzial, um eine regionale Wochenzeitung lesenswerter zu machen. Die Zahlen sind noch lange keine repräsentative Studie, geschweige denn eine Handlungsempfehlung für alle Medienmacher - und dennoch hat das Statement Aussagekraft!
Neben diesen Plattformen bauen aber auch allgemeinere Dienste wie Foren oder Blogs mit Kommentarfunktion auf "User gernerated content" auf und bringen damit eine Gefahr von rechtlichen Risiken mit.
User Generated Content ist als integrativer Bestandteil der unter dem Stichwort „Web 2.0“ gehandelten Entwicklungen nach wie vor von grosser Relevanz. Während das Thema Haftung des Plattformbetreibers für User Generated Content nicht zuletzt aufgrund einiger Gerichtsentscheidungen zwischenzeitlich einigermaßen bekannt ist, findet man im Internet bisher recht wenig zu den rechtlichen Voraussetzungen, die bei einer (Weiter-)verwendung der nutzergenerierten Inhalte durch den Plattformbetreiber zu beachten sind.