"Frank Werneke von Verdi äußert sich auf die massive Kritik seitens carta.info und anderen Netzaktivisten. Anlass zum Disput gab die gemeinsame Pressekonferenz von Verdi und Vertretern der Unterhaltungsindustrie unter dem Titel: “Diebstahl geistigen Eigentums im Netz: 5 vor 12 für die Kreativwirtschaft”.
"Dass der BDZV, der sich unter anderen Umständen für den Schutz der Pressefreiheit einsetzt, missliebige Veröffentlichungen mit dem Vorwurf der Urheberrechtsverletzung kontert, diskreditiert diesen Verband in Sachen Urheberrecht und Pressefreiheit gleichermaßen."
Zitiert wird Till Kreutzer, Anwalt und Gründungsmitglied des deutschen Urheberrechtsportals iRights.info. Außerdem: die Politikwissenschaftlerin Jeanette Hofmann vom Wissenschaftszentrum Berlin
"Es gibt Pressemitteilungen, Stellungnahmen, Gutachten, Analysen, Initiativen, die alles, was drinstehen könnte, haarklein auseinandernehmen...Das Leistungsschutzrecht scheint eine extrem schwere Geburt zu sein (Manche raunen: es wird eine Totgeburt)...Eigentlich wissen das alle. Eigentlich wissen alle, dass es gar kein Urheberrecht gibt. Sondern nur ein Verwerterrecht, das aus nostalgischen Gründen Urheberrecht heißt. Dass man also Leistungsschutzrechte gar nicht braucht, um weiter Rekordgewinne einfahren zu können."
"Eine Pflichtabgabe für Verlagsprodukte unterdrückt eine offene gesellschaftliche Debatte darüber, welche Rolle Journalismus in Zukunft spielen soll, welchen Wert die Gesellschaft diesem beimisst und welchen Preis sie dafür zu zahlen bereit ist. Wir bitten Sie deshalb, darauf einzuwirken, dass in der anstehenden Novellierung des Urheberrechts die Interessen von Urhebern, Verwertern und Allgemeinheit stärker als bisher zum Ausgleich gebracht werden, und eine gesellschaftliche Diskussion über die Rolle und den Wert von Journalismus und Journalisten im Zeitalter des Internet anzuregen."