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    Thomas Stadler, Fachanwalt für IT- Recht und für Gewerblichen Rechtsschutz, bezeichnet das von den Printverlagen geforderte Leistungsschutzrecht als „ allgemeine Zwangsgebühr für Presseerzeugnisse". Man wolle „eine GEZ für Verlage“ schaffen. Das Vehikel, das man hierfür bemühe sei zwar das das Urheberrecht, aber um urheberrechtliche Fragen gehe es im Grunde nicht. „Die Verlage sehen ihr Geschäftsmodell durch das Internet gefährdet, weil sie es nicht geschafft haben, Paid-Content-Modelle im Netz zu etablieren“, so der Anwalt.
    13 years ago by @immaterialgut
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    Nutzer interessieren sich offensichtlich doch für die Produktionsbedingungen ihres Lesestoffs. So bestraften Anzeigenkunden das Magazin Cook Source mit Kündigung, nachdem eine Bloggerin öffentlich gemacht hatte, dass Cook Source nicht nur ihren Text ungefragt und unbezahlt abgedruckt hatte, sondern auch folgende Antwort auf die Beschwerde der Autorin abgab: “But honestly Monica, the web is considered "public domain" and you should be happy we just didn't "lift" your whole article and put someone else's name on it!" Nachdem die Autorin Monica Gaudio den content-Klau auf ihrem Blog bekannt machte, flutete eine Empörungswelle über Twitter und Facebook, Anzeigenkunden kündigten dem Magazin sogar, das bereits zuvor durch ähnliches Verhalten auffällig geworden war.
    13 years ago by @immaterialgut
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    Aus der "Südeifeler Erklärung der Bloggerin ´opalkatze´: "Zahlreiche Anbieter verwenden die Arbeit von Bloggern und im Netz publizierenden Journalisten, ohne um Erlaubnis zu fragen, geschweige, dafür zu bezahlen. Das bedroht auf die Dauer die Erstellung von Qualitäts-Inhalten und von unabhängigem Journalismus. Wir treten deswegen entschieden dafür ein, den Schutz geistigen Eigentums im Internet weiter zu verbessern. Freier Zugang zu Webseiten bedeutet nicht zwingend kostenlosen Zugang. Wir widersprechen aber all jenen, die behaupten, dass Informationsfreiheit erst hergestellt sei, wenn alles kostenpflichtig zu haben ist. Der freie Zugang zu unseren Angeboten soll erhalten bleiben, zum Verschenken unseres Eigentums ohne vorherige Zustimmung möchten wir jedoch nicht gezwungen werden.Wir würden deshalb die Entschlossenheit von Bundesregierung, Landesregierungen und den im Bundestag vertretenen Parteien begrüßen, die Rechte von Urhebern zu respektieren, und nicht weiter die Anpassung des Internets an rein pekuniäre und merkantile Interessen zu betreiben...Gesetzgeber und Regierung auf nationaler wie internationaler Ebene sollten jedoch den Schutz der geistigen Wertschöpfung von Urhebern besser gewährleisten...Keine Demokratie gedeiht ohne unabhängiges Bloggen und unabhängigen Journalismus. Wissen entsteht auch durch faire Beteiligung anderer an dessen Nutzung." In einem anderen Blogbeitrag meint ´opalkatze´: "Läge den Verlegern wirklich an der Qualität, würden sie Journalisten – angestellte und freie – ordentlich bezahlen, sorgfältige Recherche ermöglichen und nicht dpa-Meldungen frisieren, Anzeigentexte nicht wie eigene erscheinen lassen, keine Redaktionen drastisch verkleinern oder schliessen. Und, vor allem, sie würden mit zwei einfachen HTML-Befehlen in den Artikelheadern Suchmaschinen abweisen. Punkt, Ende der Diskussion." http://opalkatze.wordpress.com/2009/11/19/allheilmittel/
    13 years ago by @immaterialgut
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    irights.info sieht seine Befürchtungen bestätigt: "Die Gewerkschaften der Journalisten ver.di und DJV erklären in dem Papier ihre „grundsätzliche Unterstützung“ des Leistungsschutzrechts". "wenn es darum geht, wie die Vergütung zwischen Journalisten und Verlagen aufgeteilt werden soll, sind sich die Gewerkschaften und die Verleger uneinig". Journalisten und Presseverlage seien sich „darin einig, dass der Gesetzgeber den Verlagen im Interesse der gesamten Branche und zur Stabilisierung des Pressewesens die Chance zum Schutz ihrer wirtschaftlichen und organisatorischen Leistung geben sollte“. - irights.info verweist in diesem Zusammenhang auf die gegensätzliche Position z.B. der Freischreiber, die einfach übergangen würde. "Für den „Schutz des Presseverlegers“ sollen neue Paragrafen 87f und 87g in das Urheberrechtsgesetz (UrhG) eingefügt werden. Während das Recht und seine Einzelheiten in Paragraf 87f definiert werden sollen, soll sich Paragraf 87g der Wahrnehmung dieses Rechts widmen...Welche Verwertungsgesellschaft hierfür zuständig sein soll, ist offenbar zwischen den Gewerkschaften und den Verlagen umstritten.Während die Verlage in der Vergangenheit geäußert haben, eine eigene Verwertungsgesellschaft gründen zu wollen, sprechen sich ver.di und DJV dafür aus, hiermit die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) zu betrauen, also die Instanz, die seit ehedem bestimmte Rechte und Ansprüche von Verlagen und Autoren wahrnimmt." Weitere Kritik von irights.info: "Es ist und bleibt unklar, wie man das Recht an den Beiträgen und das Recht am „Presseerzeugnis" in der Praxis trennscharf abgrenzen soll." Ein Ausschließlichkeitsrecht (wie es sowohl die Verlage als auch die Gewerkschaften fordern) gelte immer zugunsten des Rechteinhabers gegenüber jedermann. Die Klausel „Das Recht kann nicht zum Nachteil der Urheber geltend gemacht werden, deren Beitrag im Presseerzeugnis erschienen ist“ ist irights.info zufolge also äußerst fragwürdig und lasse viel Interpretationsspielraum. Der Nutzer eines Ausschließlichkeitsrecht müsse in jedem Fall vor jeder Verwendung des jeweiligen Inhalts Rechte einholen, statt lediglich für die Nutzung zu zahlen. "So dürften etwa die „Mitarbeiter einer Bank“ (die als Beispiel herangezogen wurden) so lange keine Beiträge mehr von FAZ.net oder Spiegel Online lesen, bis sie oder ihr Arbeitgeber mit der Verwertungsgesellschaft einen Vertrag geschlossen haben." Ein Hauptkritikpunkt: "Ohne weitere Informationen ist daraus nicht erkennbar, dass nicht-gewerbliche Online-Nutzungen von „Presseerzeugnissen“ keine Ansprüche der Verlage auslösen können." irights.info macht außerdem auf einen weiteren Punkt aufmerksam: "Im Übrigen könnte die Formulierung zu einem Resultat führen, dass wahrscheinlich weder Verleger, noch Gewerkschaften beabsichtigen: Da man im Zweifel davon ausgehen kann, dass es für viele Urheber eher nachteilig ist, dass ihre Verleger das Leistungsschutzrecht gegenüber Suchmaschinen, News-Aggregatoren oder Lesern ausüben, weil hierdurch die Verbreitung und Publizität im Zweifel erheblich eingeschränkt würde". Immerhin: "Das Zitatrecht soll immerhin auch gegenüber dem Leistungsschutzrecht gelten." Man könne nur hoffen, dass sich Google etc. mit der Verwertungsgesellschaft einigen, um die Online-Suchmaschinen wieder in Betrieb nehmen zu können. !FAZIT: "Würde der Gesetzgeber diesen Forderungen Folge leisten, würde das unweigerlich zu einer nie da gewesenen Rechtsverwirrung führen und die Berichterstattung und Informationsvermittlung sowie -beschaffung in einer Weise beeinträchtigen, die bislang nur in Ansätzen absehbar ist. Die Entwürfe machen mehr als deutlich, dass die vielfältigen Kollateralschäden mit gesetzlichen Formulierungen nicht vermieden werden können. Sie sind vielmehr eine Folge der Idee des Leistungsschutzrechts für Presseverleger selbst."
    13 years ago by @immaterialgut
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    "Frank Werneke von Verdi äußert sich auf die massive Kritik seitens carta.info und anderen Netzaktivisten. Anlass zum Disput gab die gemeinsame Pressekonferenz von Verdi und Vertretern der Unterhaltungsindustrie unter dem Titel: “Diebstahl geistigen Eigentums im Netz: 5 vor 12 für die Kreativwirtschaft”.
    13 years ago by @immaterialgut
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    “Viele Netzaktivisten und Juristen halten die Urheberrechte in ihrer heutigen Form deshalb für überholt. Die Vorstellung, dass jemand für sein Werk ein “geistiges Eigentum” beanspruchen könne, behindere den kulturellen Fortschritt heute eher als ihn zu fördern. Stimmt das? Und welche Folgen hätte es für Kunst, Presse und Wissenschaft, wenn alle Werke ohne Einschränkung vervielfältigt und weiter verarbeitet werden dürfte? Wäre es ein Freibrief für die Guttenbergs dieser Welt? Und wovon sollen Kreative dann noch leben? Ist die Zeit der superreichen Popstars zu Ende?”
    13 years ago by @immaterialgut
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    Video-Blogger SemperCensio fordert deutsche Verlage auf, vom "Weg des Losers" abzukommen, der versuche, "in den Schutzmantel des Staates zu schlüpfen". Die Tageszeitungen seien ein überflüssiges "Relikt aus der alten Zeit" und müssten dem Gang der Zeit folgend sterben - nicht aber die Diensleistung des Informationentransports. "Es hat auch keinen gestört als Ende der 70er Jahre die ganzen Tante-Emma-Läden ausgestorben sind, weil sie von den Supermärkten geplättet wurden" - die Menschen hätten ja schließlich auch weiterhin eingekauft, nur eben auf andere Art und Weise. Spätestens in 20 Jahren werde es die Politik nicht mehr einsehen, warum sie die komplette Zeitungslandschaft ohne Auflage quer subventionieren soll, prognostiziert SemperCensio. Sein Ratschlag an die Verlage: Neue Felder besetzen, denn: "Angriff ist die beste Verteidigung". Der Tod der Zeitungen habe nicht mit dem Internet, sondern bereits mit dem Fernsehen begonnen - der momentanen Nachrichtenquelle Nummer eins. "Informationen konsumieren sich halt viel leichter, wenn sie audiovisuell dargestellt werden." Das Sterben der Zeitungen sei nicht zwangsläufig auch ein Sterben der Zeitungsredaktionen, sondern "heißt allenfalls, dass die gleichen Informationen auf einem anderen Medium daherkommen." SemperCensio zufolge sollten sich die Zeitungsredaktionen in TV-Redaktionen verwandeln: Printinformationen müssten demnach in Audio-Podcasts und Videos on demand gepackt und auf youtube gestellt werden, wo das entsprechende TV-Interface schon vorhanden sei. "Am Ende wandelt sich also nur der Output-Prozess." Darin liegen SemperCensio zufolge "wahnsinnige Möglichkeiten": Komplette Zeitungsarchive könnten in Audioform gepackt, also digitalisiert werden. In diese Clips müsse man dann eine nicht-ausblendbare Werbung integrieren.
    13 years ago by @immaterialgut
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    "Zeitungen verlieren schneller Leser als die Informationen in ihnen veralten". SemperCensios Erklärung: "In Zeitungen stehen die Informationen von gestern" - sie seien also zu langsam für die heutige Informationsgesellschaft geworden. Neben dem Fernsehen sei das Internet "das zweite Messer im Rücken" der Zeitungen - mit diesen zwei Messern könnten die Zeitungen nicht weit kommen. Die Zeitungen sind inzwischen selbst online, schalten Werbung und hoffen auf entsprechende Werbeeinnahmen. Gemäß dem aktuellen Zitatrecht darf bspw. der Newsservice von Google (Google News) seinen Usern via Headlines einen Überblick über die neuesten Themen geben - ist jedoch verpflichtet, einen weiterführenden Link zur Newsquelle zu setzen, um dieser eigene Werbeeinnahmen zu ermöglichen. Den Zeitungen zufolge begnügen sich die meisten User jedoch mit dem Kurzabriss auf GoogleNews und klicken gar nicht mehr auf den weiterführenden Link". Der Vorwurf: Google würde mit fremdem Zeitungscontent eigene Werbeeinnahmen erzielen, während die Zeitungen als eigentliche Werkmittler leer ausgingen. Deshalb fordern die Zeitungsverleger die Einführung einer Gebühr für die Nutzung ihrer Headlines. Video-Blogger SemperCensio wundert sich: Auch Verlage würden Fremdinhalte kommerziell nutzen - also eigene Inhalte mit Fremdinhalten "aufpeppen" bzw. "aufhübschen" um dadurch mehr Werbeeinnahmen zu erzielen. So verwende etwa Spiegel online Karten von Google Earth oder Videos von YouTube ohne dafür zu bezahlen. Das von Zeitungen eingeforderte Schutzrecht für Verlage könnte u.U. auch seinen Initiatoren selbst teuer zu stehen kommen.
    13 years ago by @immaterialgut
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    Wer aus einem Presseerzeugnis etwas zitieren will, oder einen Hyperlink setzen will, soll künftig dafür zahlen. Das meinen nicht nur Verleger sondern auch Politiker wie Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die in einem Dradio-Interview ein verlorenes Bewusstsein für geistiges Eigentum beklagt und für die Einführung eines Leistungsschutzrechts für Verleger plädiert. Video-Blogger SemperCensio prangert eine Kurzsichtigkeit der Politik an und macht darauf aufmerksam, welche Nachbeben eine mögliche Änderung des Urheberrechts mit sich bringen könnte. Das Zitatrecht für Presseerzeugnisse würde "quasi gelöscht". SemperCensio zufolge wäre es nahezu unmöglich zwischen Presseerzeugnissen und Nicht-Presseerzeugnissen zu unterscheiden. Leutheusser-Schnarrenberger zufolge soll der private Endnutzer von einer Leistungsschutzgebühr nicht betroffen sein. Unternehmen geben ihre Kosten stets über den Verkaufspreis weiter, den dann letztendlich der Endnutzer zu entrichten habe, entgegnet SemperCensio. Auf alle Newsaggregatoren, ob groß oder klein, ebenso wie auf Blogger werde "künftig scharf geschossen". Diese könnten SemperCensior zufolge jedoch ohne weiteres zurückschießen: Computernachrichten kämen schließlich in neun von zehn Fällen aus dem Rest der Welt bevor sie lediglich ins Deutsche übersetzt würden. Newsaggregatoren und Blogger seien folglich nicht auf deutsche News angewiesen, sondern könnten in ihren Links und Snippets auf ausländische Orginalseiten verweisen. Im Zweifelsfall käme Google sogar eine eigene Newsredaktion billiger als mögliche Zitationsgebühren, so SemperCensio, der resümmiert:"Die Großen haben das Geld und können ausweichen oder sich darüber hinwegsetzen. Die Cleveren weichen ebenfalls aus." Leidtragende würden die übrigen sein: "Es wird jede Menge kleiner,pseudo-privater Blogger geben, die glauben, sie sind privat aber trotzdem Werbung eingebunden haben...Bis jetzt konnte man im Grunde nur von Wettbewerbern abgemahnt werden. Wenn jetzt eine GEMA-ähnliche Gesellschaft dieses Recht bekommt, dann mahnt die garantiert jeden kleinen Saftladen ab." SemperCensios Urteil: "Sinnvoll ist das nicht." Aufgabe der Medien sei es bisher, Nachrichten zu transportieren. Abgaben im Sinne des geplanten Leistungsschutzrecht würden hingegen bewirken, dass Informationen "versanden", da die meisten vermeiden würden, fremde und somit gebührenpflichtige Informationen zu verlinken.
    13 years ago by @immaterialgut
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    Kommentierte Ausschnitte aus den Berliner Zeitschriftentagen 2009: "Die Medien planen ein Leistungsschutzrecht für ihre Inhalte. Sie wollen eine GEMA für die Medien."
    13 years ago by @immaterialgut
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    Stefan Schulz im Soziologenblog: "Luhmann sprach ’71 bei der Kopplung von Politik und Recht von einer möglichen „Fehlspezifikation”, die sich erst jetzt so recht zeigt. Während Technikfreaks, Wirtschaftler und Wissenschaftler jeden Tag neues Lernen und jede einzelne Entdeckung potenziell die ganze Welt umkrempelt (und man nicht mal im Einzelnen zu verstehen braucht, wies genau funktioniert), brauchen politische und rechtliche Entscheidungen, durch ihre langwierigen Verfahren der Explikation, Diskussionen und Debatten viel mehr Zeit und halten aktuell nicht mehr ganz Schritt...In Soziale Systeme (Seite 509) spricht Luhmann vom Recht als gesellschaftliches „Immunsystem”. Es kann abwegige Verhaltenserwartungen stabilisieren. Beispielsweise ist es dafür zuständig, dass nicht jedes kognitiv erlernte Wissen (wie besorge ich mir teures Kulturgut kostenlos?), problemlos eingesetzt werden kann. Es baut normative Sperren, die den Egoismus des Einzelnen für das Allgemeinwohl begrenzen (um es mal idealtypisch zu sagen)...Die Technologieentwicklungen, die freie Radikale hervorrufen, schwächen das Immunsystem und sorgen für nachhaltige Veränderungen. All dies könnte Grund genug sein, weshalb wir aktuell wieder weniger Demokratie wagen."
    13 years ago by @immaterialgut
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    Stefan Schulz im Soziologenblog: "eine Zeitung nicht deswegen zu ihrem Phänotyp gekommen ist, weil es aus Distributionsgründen sinnvoll war, viel Text zu unterschiedlichen Themen auf wenig Papier zu pressen und gebündelt auszuliefern...Sondern, dass das primäre Strukturmerkmal einer Zeitung darin bestand..., dass sich die Gesellschaft in ihrer räumlichen Entgrenzung ab dem 14. Jahrhundert, über alle regionalen und sozialen Unterschiede hinweg, auf eine Realitätsversion einigte. Diese gemeinsam geteilte Realitätsgrundlage wurde durch Zeitungen erzeugt...Man liest Zeitung um sich darüber zu informieren, worüber andere sich informieren, wenn sie in der Zeitung lesen, was in der Welt passiert. Und diese Funktion wird durch das Internet nicht ersetzt...Zeitungen hatten damals sechsstellige Auflagen und heute Millionen Webbesucher. Ja, die technischen Grundlagen haben sich sehr gewandelt, aber das Prinzip ist das gleiche.(Nicht mal die Finanzierungsfrage hat bis jetzt daran gerüttelt.)...Zeitungen sind an solch einem Übermachts-Habitus bereits gestorben, bevor man die Schuld dem Internet in die Schuhe schieben konnte. Und Zeitungen blühen trotz so eines Übermachts-Habitus auf, gerade weil sie das Internet strategisch und klug nutzen (siehe Spiegel Online). Auch ohne Internet kennen Massenmedien Konkurrenz, die ihnen Kontrollwille und allzu wildes Agendamanagment verbietet. Und nachhaltiger Schaden lässt sich durch „Bildblog für alle“ auch nicht wirklich feststellen. Den Skeptizismus gegenüber den einzelnen Angeboten der Massenmedien gab es schon immer (hervorgerufen durch die Massenmedien selbst) – nur jetzt kann man ab und zu mal ordentlich über die Redaktionen lachen und immer wieder neu feststellen, dass dort auch nur Menschen arbeiten...Gerade jetzt, da die Nutzung der Distributionswege so billig wird, spielt Quantität beinah keine Rolle mehr. Wer sein Renommee für ein paar Klicks hergibt (siehe Stern), ist selbst schuld. Nach 20 Jahren Internet stellt sich zudem die interessante Frage: Warum sollten Zeitungen und besonders Zeitschriften überhaupt eine Webseite mit kostenlosen Inhalten haben? Das, was in gut aufgestellten Zeitungen/Zeitschriften steht, findet man im offenen Internet nicht. Aber gerade der billige Distributionsweg lässt sich ausbeuten, mit E-Paper und App-Angeboten, die überzeugen."
    13 years ago by @immaterialgut
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    "Gewerkschaften sind in etwa so fortschrittsfreudig wie die Taliban. Hätte es sie damals schon gegeben, wären sie sicherlich auch gegen die Einführung des Buchdrucks gewesen"
    13 years ago by @immaterialgut
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    "Es hilft nur, das Internet zu umarmen und all das Gute, das es ermöglicht, heraus zu holen, und das ist unendlich viel.""Wir sind nicht die Gegner der guten etablierten Medien, im Gegenteil. Wir schreien auf, weil wir die Sorge haben, dass viele von ihnen ihre Zukunft verspielen, wenn sie glauben, die Leser müssten zu ihnen kommen und nicht sie zu den Lesern.""wir es nicht mehr ausgehalten haben, was die Verleger der Medien...Woche für Woche für gefährlichen, himmelschreienden Unsinn über das Internet in die Welt posaunt haben....es erreicht haben, dass der „Beauftragte für Kultur und Medien” der Bundesregierung, ein trauriger Mensch namens Bernd Neumann, eine „Nationale Intiative Printmedien” gegründet hat und keine „Nationale Initiative Qualitätsjournalismus”."Natürlich kann man lamentieren, dass das Geldverdienen (und womöglich sogar das Qualitätsjornalismusfinanzieren) in der analogen Zeit leichter war. Aber was bringt dieses Lamento, wenn diese Zeit einfach vorbei ist?""Die Frage, wie Qualitätsjournalismus im Internet finanziert werden kann, ist noch nicht umfassend beantwortet. Aber daraus zu schließen, dass Qualitätsjournalismus im Internet nicht finanziert werden kann, ist falsch."
    13 years ago by @immaterialgut
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    "Das Recht der Urheber, über Art und Umfang der Verbreitung ihrer Inhalte zu entscheiden, gilt auch im Netz. Dabei darf das Urheberrecht aber nicht als Hebel missbraucht werden, überholte Distributionsmechanismen abzusichern und sich neuen Vertriebs- und Lizenzmodellen zu verschließen. Eigentum verpflichtet." "Das Internet macht es möglich, direkt mit den Menschen zu kommunizieren, die man einst Leser, Zuhörer oder Zuschauer nannte - und ihr Wissen zu nutzen. Nicht der besserwissende, sondern der kommunizierende und hinterfragende Journalist ist gefragt."
    13 years ago by @immaterialgut
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    Sehr guter Überblick über die veränderten Rahmenbedingungen des journalist. Berufsfeldes: "Der Rückbau abhängiger Arbeitsverhältnisse, die enorme Steigerung des Zeitdrucks und auch die Prekarisierung der freien Journalisten haben einen extrem negativen Einfluss auf die Recherchequalität. Die existenzielle Bedrohung wird noch verstärkt durch das Internet..."
    13 years ago by @immaterialgut
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    "Eigentlich geht es den Zeitungen in Deutschland prächtig. Erst kürzlich war ja zu lesen, dass der Axel-Springer-Verlag 2010 über 500 Millionen Euro Gewinn gemacht hat. Aber klar, die Zeitungen sind immer noch traumatisiert von der Zeitungskrise 2003, die damals zu den ersten grösseren Entlassungen führte. Was gerne vergessen wird: Die grossen Profiteure des New-Economy-Booms waren ja die alten Medien, die sich mit Anzeigen von Internet-Startups dumm und dämlich verdient haben. "Alles in allem kann man sehr froh sein, dass das Internet den Radius erweitert hat." "Schade ist, wie wenige etablierte Journalisten Blogs führen. Die meisten Zeitungsredakteure lassen sich das Internet offensichtlich noch ausdrucken." "Schwieriger ist natürlich, überhaupt Geld zu verdienen. Am ehesten gelingt das wohl, in dem man sich thematisch spezialisiert und bei den Formen diversifiziert." "Die Öffentlichkeit hat sich verändert durch das Internet. Sie hat ihre Kristallisationspunkte verloren, was ja eigentlich begrüssenswert ist." "Was rätst Du Journalisten, die sich selbständig machen möchten? Ich kann nur jedem, der anfängt, raten, sich mit dem Internet auseinander zu setzen. Er sollte sich ein Blog zulegen und sei es, dass er es nur nutzt, um auf seine anderswo erscheinenden Artikel hinzuweisen und eine Kontaktmöglichkeit anzubieten."
    13 years ago by @immaterialgut
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