Laut einer Untersuchung des Ponemon-Instituts gefährden mehr als drei Viertel der deutschen Unternehmen vertrauliche Kundendaten, indem sie diese in Anwendungsstests oder bei der Softwareentwicklung benutzen. Sie sehen in den Daten eine kostengünstige Grundlage für Softwaretests. Im internationalen Vergleich bildet Deutschland damit das unrühmliche Schlusslicht. In anderen Länder kommen echte Daten erheblich seltener zum Einsatz: USA (69 Prozent), Großbritannien (58 Prozent) und Frankreich (43 Prozent).
Datenschützer und der Bund der Versicherten haben das als "schwarze Liste" geführte "Hinweis- und Informationssystem" (HIS) der Versicherungswirtschaft scharf kritisiert. "Die Aufnahme in diese Warndatei kann für die Betroffenen Existenz bedrohend sein", monierte der Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig Holstein (ULD), in einem Beitrag des ARD-Magazins Report. Ein entsprechender Eintrag könne dazu führen, "dass eben kein Versicherungsschutz mehr gewährt wird". In einem Schadensfall sei als Konsequenz denkbar, "dass man dann auch bankrott wird". Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Versicherungswirtschaft der Datenschutzbeauftragten hierzulande hält es daher prinzipiell für sehr bedenklich, dass die Versicherungen unkontrolliert und teils fehlerbehaftet Daten im HIS speichern und weitergeben.
Wie im Rahmen einer Pressemitteilung im November 2007 bereits angekündigt, hat das Business-Netzwerk Xing seine Plattform für Werbevermarkter geöffnet. Damit soll "eine neue Einnahmequelle als Ergänzung zum beitragsfinanzierten Geschäftsmodell, das auf der Premium-Mitgliedschaft basiert, geschaffen werden".
Zu sehen sind Werbebanner derzeit offenbar nur für Xing-Mitglieder, die nicht als zahlende Premium-Mitglieder eingetragen sind und den Dienst kostenlos nutzen. Diese finden sich nun beim Abruf jeglicher Art von Profilen mit Werbebannern konfrontiert. Premiumkunden sehen dagegen keine Werbung, müssen sich aber gefallen lassen, dass ihre Profile als Werbeträger genutzt werden. Eine explizite Information der Nutzer fand nicht statt.
Roger Dingledine, der Gründer des Anonymisierungsnetzwerks Tor (The Onion Routing), hat auf dem 24. Chaos Communication Congress (24C3) in Berlin am gestrigen Samstag einen Ausblick auf die Zukunft des Dienstes zum Verwischen der Nutzerspuren gegeben. Demnach sollen über Tor bald auch Internet-Telefonate oder andere auf die Übertragung von Daten in Echtzeit angewiesene Anwendungen abgewickelt werden können. Im Kern geht es darum, den Transport von Bits und Bytes auch über UDP (User Datagram Protocol) erfolgen zu lassen. Der Datentransfer wird bei dieser Übermittlungsform nicht direkt bestätigt, um Verzögerungen zu vermeiden.
Der belgische Sicherheitsberater Maarten Van Horenbeeck hat auf dem 24. Chaos Communication Congress (24C3) in Berlin am gestrigen Donnerstag die Spuren einiger geschickter Trojaner-Attacken nach eigenen Angaben in Richtung China zurückverfolgt. Zugleich brachte er sie in Zusammenhang mit Taktiken der informationellen Kriegsführung, bei denen es um das Erreichen von Kontrolle über den Gegner gehe. "Das Sammeln von Informationen steht im Vordergrund, um damit Entscheidungsprozesse zu beeinflussen", erklärte der Experte am gestrigen Donnerstagabend der versammelten Hackergemeinde in seinem Vortrag über gut versteckte Schadsoftware. Diese Ziele könnten durchaus im Zusammenhang mit den vor allem in den USA und in China entwickelten Theorien des Infowar und psychologischer Operationen gesehen werden.
Das Bundesjustizministerium hat einen Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz auf Einsicht in ein Gutachten zur Auskunftserteilung über Verbindungsdaten zurückgewiesen. Die laut Medienberichten seit Juli vorliegende 472-seitige Studie über die "Rechtswirklichkeit" der staatlichen Abfrage von Informationen, wer wann mit wem per Telefon oder Internet in Kontakt stand, befinde sich nach wie vor im Stadium eines Entwurfs, begründet das Ressort von Ministerin Brigitte Zypries (SPD) die Ablehnung der Akteneinsicht. Noch immer prüfe das Bundesamt für Justiz gemeinsam mit dem Ministerium die Abnahme des Erfahrungsberichts des Freiburger Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht. Die jetzige Fassung solle nicht Bestandteil des entsprechenden Verwaltungsvorgangs werden.
Im Januar will die amerikanische Bundesbehörde einen Zehnjahresvertrag mit einem Umfang von insgesamt einer Milliarde Dollar vergeben, bei dem es darum geht, Anzahl und Art der biometrischen Informationen für die Identifizierung von Verdächtigen "deutlich auszuweiten". Das berichtet berichtet die "Washington Post" in ihrer Ausgabe vom heutigen Samstag.