Die Stuttgarter Universität Hohenheim will die Zahl ihrer weiblichen Lehrkräfte steigern. Rektor Hans-Peter Liebig stellte gestern einen Gleichstellungsförderplan vor, mit dessen Hilfe die Zahl der weiblichen Professuren heraufgesetzt werden soll. Liebig: "Gleichstellung bleibt kein Lippenbekenntnis, wir wollen bis 2020 mindestens 20 Prozent mehr Professorinnen an unserer Hochschule." Er kündigte an, auch für mehr Frauen im Senat, im Rektorat und in der Berufungskommission sorgen zu wollen.
Es geht dabei nicht um die Zahl der Studentinnen, die mit einem Anteil von 56,1 Prozent längst ihre männlichen Kommilitonen überholt haben. Es geht um den geringen Frauenanteil in der Professorenschaft. Denn der liegt in Hohenheim trotz Auszeichnung als familienfreundliche Uni, trotz beispielhaftem Ausbau der Kinderbetreuung und der Mentoring-Programme für Wissenschaftlerinnen bei gerade mal 9,2 Prozent (Landesdurchschnitt 14 Prozent). "
Chancengleichheit ist mehr als Kinderbetreuung - Starke Rückendeckung für diese Ansicht erhält die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Ute Mackenstedt, jetzt von der Universitätsleitung. Mit dem aktuellen Gleichstellungsförderplan segnete der Universitätsrat nun konkrete Quotenregelungen ab, die bis 2020 umgesetzt werden sollen. Damit folgt sie auch offiziellen Vorgaben: Der Gleichstellungsförderplan ist ein Teil des Struktur- und Entwicklungsplans, zu dem die Hochschulen alle fünf Jahre durch das Wissenschaftsministerium aufgefordert werden.