Vor Prügeln sollten Kinder nach rechtskonservativer religiöser Pädagogik nicht geschützt werden, ganz im Gegenteil, wohl aber vor aller Art von verderblicher Literatur. Neben Harry Potter ist es vor allem Jerome D. Salingers 1951 erschienener Adoleszenzroman „Der Fänger im Roggen“, der verteufelt und aus Bibliotheken verbannt wurde. In einer Szene des Romans unterhält sich sein Held, der 16-jährige Holden Caulfield, mit seinem Lehrer über den Geschichtstest. „Würdest du gerne noch einmal hören, was du geschrieben hast“, fragt ihn der Lehrer. „Nein, Sir, eigentlich nicht“, antwortet Holden. „Er las es trotzdem“, heißt es im Roman weiter. „Man kann Lehrer nicht aufhalten, wenn sie etwas tun wollen. Sie tun es einfach.“
Sie sind nicht einfach zu finden, die unabhängigen Bibliotheken in Cuba. Kein Stadtführer erwähnt sie, kein Schild weist auf sie hin. Denn eigentlich sind sie illegal oder besser gesagt: nicht erlaubt. Und sie erhalten auch keine Genehmigung vom Staat, dem einzigen Lizenzgeber im Land, "weil sie die bibliothekarischen Normen verletzen" - wie die Behörden verlauten lassen, wenn sie mal wieder eine verbieten.
Von Martina Fürstenberger Stuttgart - „Stirb nackt Darling“, „Wenn süß das Laster lockt“ und „Die Kunst der zärtlichen Massage“ stehen nebeneinander in einem der Bücherregale der Württembergischen Landesbibliothek. Eine wissenschaftliche Bibliothek mit Schwerpunkt auf den Geisteswissenschaften ist die Einrichtung an der Konrad-Adenauer-Straße. Wer in den Regalreihen der Magazine zu stöbern beginnt, dürfte sich deshalb wundern. „Die Flusspiraten des Mississippi“ von Friedrich Gerstäcker steht da neben „Der letzte Mohikaner“ von J.F. Cooper und „Lustige Geschichten“ von Josephine Siebe. „Das sind alles Pflichtexemplare“, erklärt Pressesprecher Jörg Ennen. Von jedem Buch, das irgendwo in Württemberg verlegt wird, muss ein Exemplar an die Landesbibliothek abgegeben werden. Mehr als 30 000 sind das jedes Jahr. Egal, ob sie jemals ausgeliehen werden: Archiviert werden müssen sie. Und so reihen sich Regalmeter um Regalmeter in den Untergeschossen der Bibliothek aneinander. Unter der Signatu
Die republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin wollte in ihrer Zeit als Gemeinderätin von Wasilla gezielt ein Homo-Buch aus der öffentlichen Bücherei entfernen lassen.
Nach ihrer Wahl versuchte Palin den Bibliothekar der Stadt zu feuern, weil er sich weigerte, bestimmte Bücher aus der Bücherei zu verbannen. Widerstand von Einwohnern zwang sie, von ihrem Ansinnen Abstand zu nehmen.