N. Luhmann. Suhrkamp, Frankfurt am Main, (2004)Im Jahr 2002 erschien mit Das Erziehungssystem der Gesellschaft der letzte Band von Niklas Luhmanns epochaler Theorie der Gesellschaft. Dem Erziehungssystem der Gesellschaft widmete Luhmann allerdings bereits seit den siebziger Jahren große Aufmerksamkeit und publizierte eine Vielzahl von Texten, die von einem Lexikonartikel über System und Systemtheorie in einem pädagogischen Wörterbuch über das "Kind als Medium der Erziehung" bis hin zur Reformpädagogik reichen. Dieser Band versammelt erstmals diese verstreut publizierten Texte und bietet somit einen exzellenten Überblick über Luhmanns Theorie des Erziehungssystems..
C. Grunert, and H. von Wensierski (Eds.) Barbara Budrich, (2007)Anhand von zahlreichen Projektbeispielen werden im ersten Teil des Buches die in der Kindheitsforschung relevanten Theorien vorgestellt und veranschaulicht sowie die Methoden der Datenerhebung und Datenanalyse auf der Basis qualitativer und quantitativer Forschungslogiken erläutert. Dabei wird immer wieder Rückbezug auf die Spezifika der betrachteten Lebensphase Kindheit genommen und es werden die Grenzen und Möglichkeiten darauf bezogener Forschungsansätze diskutiert.Der zweite große Teil des Buches ist den aktuellen Forschungsbefunden der Kindheitsforschung gewidmet. Er gibt darauf bezogen einen Einblick in die Aufwachsbedingungen von Kindern im deutsch-deutschen Vergleich in den Lebensbereichen Familie und Freizeit sowie in pädagogischen Institutionen. Berücksichtigung findet ebenso die europäische Vergleichsdimension..
H. Otto, and T. Rauschenbach (Eds.) VS verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, (2008)In Deutschland ist eine neue Bildungsdebatte entbrannt. Gefordert wird eine grundlegende Veränderung des Bildungs- und Erziehungswesens.Dabei konzentriert sich die Debatte, wie nicht anders zu erwarten, schwerpunktmäßig auf die Schule. Vergleichsweise unklar ist bislang geblieben, welche Rolle die nichtschulischen Bildungsorte, die informellen Lernprozesse und die außerunterrichtlichen Akteure wie etwa die Kinder- und Jugendhilfe einnehmen. Diese andere Seite der Bildung steht im Mittelpunkt der Veröffentlichung. Es geht in diesem Zusammenhang sowohl um die Klärung einer bildungsbezogenen Selbstverortung der Kinder- und Jugendhilfe als auch um ein neues pragmatisches Verhältnis zur Bildungsinstanz Schule. Erst mit der Klärung dieser offenen Probleme eröffnen sich erweiterte Perspektiven für eine moderne Bildungspolitik..
J. Ranciere. Passagen-verlag, (2007)Der unwissende Lehrmeister Joseph Jacotot lehrt, was er nicht weiß, und verkündet die frohe Botschaft der intellektuellen Emanzipation: Alle Menschen haben die gleiche Intelligenz. Jacques Rancière zeichnet die Philosophie der intellektuellen Emanzipation nach und präsentiert sie unserer pädagogisierten und ungleichheitlichen Gesellschaft.1818 begann Joseph Jacotot, exilierter Revolutionär und Lektor für französische Literatur an der Universität Löwen, Panik im gelehrten Europa zu verbreiten. Nicht damit zufrieden, flämischen Studenten Französisch beigebracht, ohne ihnen eine einzige Lektion gegeben zu haben, lehrte er, worüber er unwissend war und proklamierte die Losung der intellektuellen Emanzipation: Alle Menschen haben die gleiche Intelligenz. Es handelt sich hierbei nicht um amüsante Pädagogik, sondern um Philosophie und, wenn man will, um Politik. Die Vernunft lebt nur von der Gleichheit. Die soziale Fiktion jedoch lebt nur von Rängen und ihrer unaufhörlichen Rechtfertigung. Die große Lektion von Jacotot ist, dass die Bildung wie die Freiheit ist: Sie wird nicht verliehen, sondern genommen. Sie wird den Monopolisten der Intelligenz, die auf dem Erklärthron sitzen, entrissen. Es genügt, sich selbst zu erkennen und in jedem anderen sprechenden Wesen dieselbe Fähigkeit anzuerkennen..
P. Freire. Waxmann, (2008)In diesem Buch rückt der Autor die Schule, die Situation der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte ins Zentrum der Betrachtungen. Konsequent verbindet Paulo Freire Gesellschaftsutopie, Bildungstheorie und Erziehungspraxis, um auf die für Lehrkräfte notwendigen Kompetenzen hinzuweisen, die für eine kritische, reflektierende Lehr-Lern-Praxis benötigt werden.
Insbesondere für die aktuelle Diskussion um Globales Lernen kann diese engagiert politische und gleichzeitig respektvolle Pädagogik bedeutsame Beiträge leisten. Angesichts der zunehmenden sozialen, kulturellen und religiösen Disparitäten in der Gesellschaft geht es im Bildungsbereich um die von Paulo Freire benannte Option für geschichtliche Veränderungen. Leitend dafür ist die Vorstellung eines Zusammenlebens, das die Autonomie aller Menschen - verstanden als selbstbestimmtes Leben, frei von Unterdrückung - fördert.
L. Tolstoi. Edition Av, (2004)Tolstoi (1828 - 1910), der weltbekannte russische Dichter, beschäftigte sich intensiv mit Fragen der Bildung und Erziehung. Er entwickelte hierbei eine antiautoritäre Pädagogik, die aus heutiger Sicht als eine libertäre Reformpädagogik beschrieben werden kann. Im ersten Teil des Bandes wird an Hand von Originalschriften Tolstois pädagogische Schriften dargestellt. Im zweiten Teil die Konzeption und Rezeption der libertären Volksbildung Tolstois..