Abstract
Bestenfalls sprachunkundig, schlechtestenfalls intellektuell nicht auf der Höhe
muss zunächst der erscheinen, der technologiebasierter Lehre – d.h. E-Learning in
der vollen Breite des Begriffs1 – ein Technologiedefizit unterstellen wollte. Das
deutsche Hochschulsystem hat seit Mitte der 1990er Jahre einen massiven Ausbau
von apparativen und personellen digitalen Lerninfrastrukturen erlebt, so dass –
auch wenn es Aufholbedarfe bei der informationstechnologischen Ausstattung von
Hörsälen und Seminarräumen geben mag – von einem Technologiedefizit nicht die
Rede sein kann.
Nun ist es aber nicht die Intention dieses Beitrags, Technikdefizite zu monieren.
Vielmehr sucht er im Rekurs auf ältere systemtheoretische Überlegungen von Niklas
Luhmann und Karl Eberhard Schorr – thesenartig, teilweise essayistisch und
hoffentlich provokant – darzulegen, inwiefern E-Learning von dem basalen Technologiedefizit
aller Erziehung betroffen ist. Zwar ist die These selbst nicht neu,
wohl aber der Kontext, in dem sie hier wiederaufgenommen wird, nämlich: der Status
quo technologiebasierter Lehre an den deutschen Hochschulen.
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