Der Baron Münchhausen der deutschen Politik versucht sich auch jetzt wieder aus dem Schlamassel zu ziehen, indem er andere blöd dastehen lässt – allen voran seinen Doktorvater.
Jetzt also doch: Verteidigungsminister Guttenberg will seinen Doktortitel nicht mehr haben. Zu schwer wogen offenbar die Plagiatsvorwürfe. Häufig werden Mogler an den Unis erwischt, einige lassen es auf einen Rechtsstreit ankommen - und scheitern kläglich, wie vier Urteile zeigen.
Des Feldherrn zu Guttenbergs geklaute Diss regt die meisten Leute überhaupt nicht auf. Was die Leute aufregt, ist, wie jetzt auf dem armen Mann herumgehackt wird.
Rücktritt oder nicht: Der Verteidigungsminister taugt nicht mehr als Vorbild. Den Wissenschaftsbetrieb hat er im Vorbeigehen beschädigt, kommentiert Meike Fries.
Daniel Pentzlins Erstsemesterarbeit tauchte in Guttenbergs Doktorarbeit auf. Pentzlin nimmt's aber locker und freut sich, dass die Sozialwissenschaften als "ernstzunehmend" vorkommen.
Der Konstanzer Informationswissenschaftler Rainer Kuhlen sieht Regierungsforderungen nach weiteren Immaterialgüterrechtsverschärfungen als unglaubwürdig an, wenn der unter fragwürdigen Umständen promovierte Minister in der Politik verbleibt
Zwischen Schein und Sein, zwischen Fassade und Substanz, zwischen Ranking und Leistung: Nicht nur Dr. von und zu Guttenberg, sondern auch die deutschen Universitäten galten bisher als "gut aufgestellt". Doch die Plagiatsaffäre um die Dissertation des Verteidigungsministers wirft ein Licht auf die Kultur des Wissens: Belohnt wird längst nicht mehr, wer Neues zu sagen hat.
Der frühere Bundespräsident Horst Köhler hatte harsche Kritik einstecken müssen, als er davon gesprochen hatte, deutsche Wirtschaftsinteressen militärisch abzusichern. Köhler zog damals die Konsequenz und trat zurück. Jetzt findet er einen prominenten Fürsprecher - in Verteidigungsminister zu Guttenberg.
Die neue christliche Leitkultur in diesem Lande, besonders verfochten von Unions-Christen samt Nachwuchs, nimmt immer mehr Konturen an. Das Kleinbürgertum und seine Vorbilder hetzen gegen Menschen, die der deutschen Christennorm nicht entsprechen. Die Hemmschwelle, sich in der Nähe von Rassisten zu positionieren, wird in Europa immer geringer. Innerhalb unserer Grenzen kommuniziert die Politik ihre Entscheidungen zugunsten mächtiger Wirtschaftsinteressen durch Polizeigewalt (Beteiligungen des Militärs laufen als Amtshilfe).
Ein "armes Doktorandenwürstchen" - so nennt Deutschlands engagiertester Plagiatsjäger den Verteidigungminister. "Es sieht sehr nach Copy und Paste aus", urteilt eine Kollegin über dessen Doktorarbeit. Verliert Guttenberg jetzt seinen akademischen Grad?
2007 promovierte der damals noch unbekannte CSU-Politiker zu Guttenberg mit Bestnote zum Dr. jur. Jetzt sollen bei einer Routineprüfung seiner Doktorarbeit wörtliche Übereinstimmungen zu anderen Texten gefunden worden sein. Der Fall liegt nun bei der Uni Bayreuth. Guttenberg nannte die Vorwürfe "abstrus".
Verteidigungsminister Guttenberg muss sich gegen Vorwürfe wehren, er habe bei seiner Doktorarbeit getäuscht. Nach SZ-Informationen gibt es in seiner Dissertation einige Passagen, die er ohne Angabe von Quellen wörtlich zitiert. Nach den jüngsten Bundeswehrskandalen wird Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg nun neue Kämpfe ausfechten müssen.
Eine Verschwörungstheorie: Im September lässt Microsoft seinen Manager Stephen Elop an die Konzernspitze von Nokia ziehen. Dann legt Windows Phone 7 einen schwachen Marktstart hin. Und nun zwingt Elop dem weltgrößten Handykonzern die Plattform auf. Zufall? von Björn Maatz
Extremist groups Hamas and Hezbollah continue to receive mixed ratings from Muslim publics. However, opinions of al Qaeda and its leader, Osama bin Laden, are consistently negative; only in Nigeria do Muslims offer views that are, on balance, positive toward al Qaeda and bin Laden.
Filter, Warnhinweise, Sperren? Die Ideen der Medienwirtschaft zur forcierteren Durchsetzung des Urheberrechts im Internet sind vielfältig. Die Provider halten die meisten Ansätze davon jedoch für unzulässig - alleinfalls allgemeine Warnhinweise seien denkbar, wie Oliver Süme vom Providerverband eco im Interview erklärt.
Don Cherry - Multikulti live in Stuttgart, march 1991 // a film by Ulli Pfau // Don Cherry - pocket trumpet, keyboard, melodica, doussin gouni, percussion, f...
Exzellenter Artikel von Marcel Weiss zu 5 Aspekte der aktuellen WikiLeaks-Revolution:
1. Reaktionen: (journalistische) Institutionen statt (journalistische) Kulturpraktiken
2. WikiLeaks als ein Symptom der vernetzten Informationsgesellschaft wird nicht wieder verschwinden
3. Der Ansatz von Assange und WikiLeaks zielt auf unsere aktuelle Zeit des Übergangs
4. WikiLeaks als ein Ergebnis kleinteiligerer Arbeitsteilung
5. WikiLeaks ist die bis dato größte Belastungsprobe für die Gesellschaft im Internet-Zeitalter
Schützt die US-Verfassung WikiLeaks? Nur Gerichte könnten entscheiden, wie weit die Plattform gehen darf - doch Amazon & Co. sperren die Aktivisten einfach aus, statt es auf eine Klärung ankommen zu lassen. Die Feigheit der Konzerne bedroht die Freiheit im Netz.
Den Änderungen des Jugendmedienstaatsvertrages scheint nichts mehr im Weg zu stehen. Aber auch kurz vor ihrem In-Kraft-Treten wissen die Anbieter von Online-Inhalten nicht, wie die neuen...
Gestern zum Beispiel, als Keese auf der Veranstaltung „Wer verdient mit welchem Recht?“ in Hamburg eine besonders originelle (und mir neue) Begründung nannte, warum ein Leistungsschutzrecht für Verleger auch im Interesse der Urheber sei: Weil die Verleger, wenn sie erst einmal ein eigenes Recht hätten, aufhören könnten, den Autoren ihre Rechte wegzunehmen.
So viel Einheit war selten: Politiker, Blogger und Unternehmer bemühen das Feindbild Google. Der Deutsche Journalistenverband etwa fordert Gesetze gegen den Konzern und Gratis-Angebote - und stellt dabei das Web in Frage. Angstmache ist kein Ersatz für Analyse, findet Konrad Lischka.
Da erklärt der Hauptgeschäftsführer der Zeitungsverleger eine journalistische Leistung als rechtlich fragwürdig. Es demonstriert mit aller Deutlichkeit, warum das Leistungsschutzrecht nicht kommen darf: Es erhält eine Industrie am Leben, die jene ihr anvertrauten Sonderrechte längst nicht mehr als solche begreift.
Mit einem Leistungsschutzrecht wollen die Presseverleger eine Zwangsabgabe auf gewerblich genutzte PCs und andere Geräte einführen sowie Snippets und sonstige Textpartikel einem zusätzliechen Verbotsrecht unterstellen. Zielsetzung ist somit letztlich eine marktfremde Lösung des behaupteten Refinanzierungsproblems der Presse mittels einer Quersubventionierung durch andere Branchen. Weder aus rechtlichen noch aus ökonomischen Erwägungen ergibt sich eine Rechtfertigung für dieses Vorhaben. (Georg Nolte)
Ein Leistungsschutzrecht soll den Verlegern endlich Geld für ihre Internet-Veröffentlichungen in die Kassen spülen. Quasi automatisch. Was bringt’s? Wer zahlt’s? Wem nutzt’s? Der journalist hat sich auf Interessensuche gemacht. (Timo Rieg)
Gut 50 Journalisten und sympathisierende Flashmober demonstrierten heute am Essener Willy-Brandt-Platz für die Pressefreiheit und für eine angemessene Honorierung der Journalisten.
UNI-Europa, die europäische Sektion des internationalen Dachverbands der Gewerkschaften des Medien- und Unterhaltungssektors (UNI-MEI), hat sich in der Debatte um Netzneutralität für eine Totalüberwachung jeglichen Netzverkehrs ausgesprochen.
The Web is critical not merely to the digital revolution but to our continued prosperity—and even our liberty. Like democracy itself, it needs defending
Bevor die Teilnehmerstaaten das umstrittene Anti-Piraterie-Abkommen unterzeichnen, sollen auf einem letzten Treffen Ende November noch verbliebene Fehler und Unklarheiten bereinigt werden.
Das Acta-Abkommen betrifft Käsesorten ebenso wie die Frage, was man im Netz darf. Der Bürgerrechtler Jérémie Zimmermann kritisiert die Ergebnisse der Geheimniskrämerei der Unterhändler.
Nach dem Rettungspaket im Volumen von 480 Milliarden Euro greift nun der Bundestag den Banken unter die Arme: Sie dürfen ihre Risikopapiere in Bad Banks umschichten.
Schwerwiegender Verdacht: Wurden vier hessische Steuerfahnder mit psychiatrischen Gutachten für verrückt erklärt, um sie loszuwerden? Sie wollen Hessen verklagen.
Die französische Regierung schlägt jungen Netznutzern einen Deal vor, um Urheberrechtsverletzungen einzudämmen. Profitieren werden davon aber keineswegs Künstler oder Bands - sondern in erster Linie ohnehin schon erfolgreiche Medienunternehmen
Zeitungsverlage setzen wieder stärker auf Rechercheteams und die eigenen Geschichten. Dabei geht es um Marketing, aber vor allem um den guten Ruf. Denn die meinungsbildenden Medien haben in den letzten Jahren Vielfalt und Unabhängigkeit vermissen lassen.
In less than a week two billionaires have joined the anti-teacher "Billionaires Club": a group of ultra-wealthy individuals hell-bent on destroying public education and teachers’ unions. The newest members of the club are Oprah Winfrey and Facebook founder Mark Zuckerburg.
Abgeordnete aller Fraktionen haben die EU-Kommission aufgefordert, in einem Rechtsgutachten eindeutig darzulegen, dass in der EU und ihren Mitgliedsländern keine Gesetzesanpassung notwendig wird.
OAPEN (Open Access Publishing in European Networks) is a collaborative initiative to develop and implement a sustainable Open Access publication model for academic books in the Humanities and Social Sciences. The OAPEN Library aims to improve the visibility and usability of high quality academic research by aggregating peer reviewed Open Access publications from across Europe.
Warum das Finanzsystem ein Betrugsmodell ist, was Bilanzen damit zu tun haben und warum der ultimative Crash droht, erklärt der Wiener Wirtschaftwissenschafter Franz Hörmann
Im Rahmen der Berichterstattung zum Verhandlungsstand von ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement) analysierte Professor Axel Metzger in c't 22/10, welche weitreichenden Folgen das Anti-Piraterie-Abkommen haben kann. Weil er die Entwicklungen nach den ACTA-Verhandlungen in Tokio darin noch nicht berücksichtigen konnte, aktualisiert Professor Metzger seine Analyse jetzt (Stand: 11. Oktober 2010).
Die Bürgerrechtsorganisation La Quadrature du Net hat den Gesetzgeber aufgefordert, die vorläufige Endversion des geplanten Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) abzulehnen. Die BSA begrüßt hingegen die vorgesehenen Strafvorschriften.
The European Union is on the cusp of writing public procurement rules which favour patent- and royalty-free technologies, according to software giants who argue that the rules echo Chinese public procurement laws.
The DejaVu fonts are a font family based on the Vera Fonts. Its purpose is to provide a wider range of characters while maintaining the original look and feel through the process of collaborative development (see authors), under a Free license.
Das Schutzabkommen ist ein Fehler. Nicht nur, weil es intransparent ist. Sondern auch, weil es in Europa dringend nötige Innovation verhindert, schreibt Erika Mann.
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger begrüßt den Verzicht auf Netzsperren in dem nun nahezu ausverhandelten Anti-Piraterie-Abkommen, das nach Angaben des Bundesjustizministeriums noch vom Parlament abgenickt werden muss.
Femme de théâtre mondialement connue, Ariane Mnouchkine nous reçoit dans l'atelier couture de son repaire : le Théâtre du Soleil. Ariane Mnouchkine évoque le travail, le Brésil et l'Europe et ce qui l'exaspère ! Avec cette interview, Metis lance une nouvelle rubrique intitulée « Un autre regard sur le travail »
Der Streit um den freien Zugang zu wissenschaftlicher Information gemäß dem "Open Access"-Prinzip hat sich durch die Forderung von Forschern nach einem "formatgleichen Zweitveröffentlichungsrecht" verschärft.
Sowohl nach dem Grundgesetz als auch nach der Landesverfassung NRW ergeben sich schwerwiegende verfassungsrechtliche Bedenken gegen das nordrhein-westälische Hochschulgesetz. Ein Aufsatz, der die undemokratische, die Selbstverwaltung der Hochschule aushebelnde Praxis des Hochschulrats an einer Hochschule exemplarisch schildert und der zum Ergebnis kommt, dass die Befugnisse dieses Entscheidungsgremiums weder mit dem Grundsatz der Freiheit der Wissenschaft nach Art. 5 Abs. 3 Grundgesetz noch mit Art. 16 Abs. 1 der Verfassung Nordrhein-Westfalens vereinbar sind. Von Marion Heinz und Thomas Horst.
Der Aufsatz erscheint demnächst in Christian Krijnen (Hg.): “Wahrheit oder Gewinn? Über die Ökonomisierung von Universität und Wissenschaft”. Der Verlag Königshausen & Neumann, GmbH hat uns freundlicherweise das Recht zu einem Vorabdruck eingeräumt.
Der Redaktion von iRights.info liegt ein Gesetzesentwurf für das Leistungsschutzrecht für Presseverleger vor. Die Debatte darüber wird seit vielen Monaten intensiv geführt. Das der Redaktion vorliegende Dokument enthält einen konkreten Formulierungsvorschlag der Presseverleger sowie Änderungsvorschläge der Gewerkschaften DJV und dju/ver.di. iRights.info kommentiert exklusiv in einer ersten Analyse. (06.05.2010, PDF vom 26.08.2010)
Im April 2010 haben die Heinrich-Böll-Stiftung und iRights.info einen Reader präsentiert, der Texte zum Thema Urheberrecht von Lawrence Lessig, Cory Doctorow, Till Kreutzer, Ilja Braun und anderen enthält. Ziel ist eine komplette Neujustierung des Urheberrechts, die es ermöglicht, die durch die digitale Revolution gewonnenen Freiheiten zu nutzen und die Rechte der Autoren zu wahren.
Projektseite zum Urheberrecht in der digitalen Welt mit Nachrichten, Diskussionsforum und umfangreichen Informations- und Unterrichtsmaterialien, getragen vom Berliner Mikro e. V. Wurde zwischen 2004 und 2006 vom Bundesministerium für Verbraucherschutz gefördert.
Übersichtsseite des Heise-Verlags zur Auseinandersetzung um die Reform des Urheberrechts (insbesonder zum 2. Korb der Reform des Urheberrechtsgesetzes) – eine der besten Informationsquellen zu den aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich.
Internetseite eines Aktionsbündnis, das sich auf der Grundlage einer „Göttinger Erklärung“ vom 5. Juli 2004 für ein Urheberrecht einsetzt, das die Nutzung der neuen technischen Möglichkeiten zum Wohle der Allgemeinheit fördert, anstatt auf Kosten von Bildung und Wissenschaft die Risiken privater Rechteverwerter zu reduzieren.
Vom 5. bis 15. Mai 2009 lässt der britische Economist seine Leserinnen und Leser über die Frage diskutieren, ob die aktuellen Copyright-Gesetze eher schaden als nützen, konkret: ob die Verschärfung des Copyrights Kreativität und Fortschritt eher behindert als fördert.
Der britische “Geek Comedian” Tom Scott hat eine Reihe von Warnschildern für schlechten Journalismus entworfen, die inzwischen in alle möglichen Sprachen übersetzt sind.