Wir erleben eine "rhetorische Modernisierung", sagt der Sozialpsychologe Rolf Pohl. Frauen werden kaum noch offen diskriminiert. Doch Männer brauchen weiterhin das Gefühl, die Mächtigeren zu sein.
Mit dem Ausscheiden von Gudrun-Axeli Knapp sterben nun die Gender Studies, die einen hervorragenden Ruf genossen und bestens evaluiert worden waren, praktisch aus – auch, wenn ihre Henker zu betonen nicht müde werden: „Gender macht ja jeder.“ Der Druck, den Entwicklungsplan abzuschließen, kam von oben. So war die Gründung der Niedersächsischen Technischen Hochschule, so Pohl, an die Bedingung geknüpft, daß jede der beteiligten Universitäten komplette Entwicklungspläne vorlegen kann.
"Zur Untermauerung von geistes- und sozialwissenschaftlichen Behauptungen wird heute gerne auf die Hirnforschung verwiesen. Wie ein Experiment nun erstmals gezeigt hat, lassen sich Nichtfachleute von neurowissenschaftlich verbrämten Argumenten derart blenden, dass sie logische Mängel derselben nicht mehr zu erkennen vermögen."
G. Bon. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 16., neu bearbeitete Edition Edition, (Juli 2021): Übersetzt von Rudolf Eisler, mit einem aktuellen Geleitwort von Helmut König.