Die erste „Krüppelzeitung“ erschien vor 30 Jahren. Von 1979 bis 1985 wurden genau 14 Nummern veröffentlicht. Die Ausgaben der „Krüppelzeitung“ bilden eine einzigartige Quelle und eine vielfältige Fundgrube. Sie dokumentieren die Brisanz der Behindertenbewegung. Sie kennzeichnen deren Geschichte genauso wie die Bedeutsamkeit für die Gegenwart. Die erste Krüppelgruppe hat sich 1977 in Bremen gegründet, die in Hamburg ein Jahr später. Die „Krüppelzeitung“ wurde ihr Diskussionsforum. Mit Normalität und Bevormundung sollte gründlich gebrochen werden. „Krüppel“ wurde als Begriff provokativ der abschätzigen Alltagssprache entwendet. „Krüppel“ stand für eine autonome Position der Behindertenbewegung.
Wir, eine Gruppe (ehemaliger) Pädagogik-Studierender aus Berlin und der Verein "Eltern für Integration" (EfI), wollen weltweit Definitionen von "Inklusion" und "inklusiver Bildung" zusammentragen. Dabei suchen wir wissenschaftliche aber auch persönliche Definitionen. Wir interessieren uns sowohl für Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten in den international verwendeten Definitionen.
Noch vor einer Generation - also vor ca. 30 Jahren - behaupteten die meisten Fachleute, sexuelle Bedürfnisse dürften sich bei Menschen mit geistiger Behinderung nie entfalten; sexuelle Regungen, Ansätze zur sexuellen Befriedigung müßten "im Keim erstickt" werden. Man fürchtete, Menschen mit geistiger Behinderung könnten wegen ihrer Intelligenzmängel die Sexualität nicht beherrschen, wenn sie erst einmal "erwacht" ist, - sie seien in der Gefahr, zu "Triebtätern" zu werden.
Volker Schönwiese (1987, S. 112f) beschreibt die Situation wie folgt: "Sexualität ist das - im Vergleich zu seiner Bedeutung - am besten verdrängte und mit Vorurteilen belegte Thema, sowohl in der Sonderpädagogik, als auch in der Integrationsdiskussion." Dies sei deshalb "merkwürdig, da sich die Konsequenzen aus der Lebensgeschichte und die Qualität der gesamten Lebenssituation von behinderten Menschen im Problemfeld Sexualität und Partnerschaft am stärksten ausdrücken." (ebd.) Das Verdrängen der Sexualität behinderter Menschen entspreche einem "typischen Problem der Interaktion zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen. Es ist dies das Phänomen des 'so tun als wäre nichts', als wäre Behinderung nicht vorhanden, als wäre Sexualität nicht vorhanden." (ebd.) Die Lebensqualität behinderter Menschen ist abhängig vom sozialen Umfeld und ihren Betreuern. Sexualität wurde als Thema lange Jahre verdrängt und galt als Tabu. Dieses Tabu wird Stück für Stück aufgebrochen.
Mit der vorliegenden Broschüre will das AMS aus diesen Gründen einen Beitrag zum „Europäischen Jahr der Chancengleichheit für Alle“ [2007] leisten. Sie soll das Bewusstsein dafür schärfen, dass es sich bei Menschen mit einer Behinderung - geschlechtsspezifisch differenziert - um Frauen und Männer mit Behinderung handelt – mit unterschiedlichen Ausgangslagen und Chancen, aber auch unterschiedlichen Stärken in Gesellschaft und Arbeitsleben. Um die Erschwernisse einer Mehrfachdiskriminierung bestmöglich aufzuzeigen und abzubauen, will diese Broschüre zu einer positiven Sensibilisierung beitragen und kann auch ein geeignetes Nachschlagewerk für Betroffene darstellen. (...)"
In Thüringen entstand vor 30 Jahren so etwas wie die Kommune 1 der DDR. Hartroda war ein einmaliges Lebensprojekt Behinderter - zum Missfallen der StaSi. VON KAI SCHLIETER
Der Film die Heide ruft. Sexualbegleitung für Menschen mit Beeinträchtigungen als ogg-Datei im Internet Archiv. Weitere Infos im Weblog unter www.disgenderbility.de.