Mit deutlichen Worten hat der katholische Sozialpfarrer Peter Kossen der Union vorgeworfen, strengere Arbeitsschutzregeln in der Fleischindustrie zu blockieren. CDU und CSU machten sich "zum Komplizen moderner Sklaverei".
Nach den Corona-Fällen in der Fleischindustrie geht die Diskussion um die Arbeitsbedingungen in der Branche weiter. Der katholische Sozialpfarrer Peter Kossen beklagt, die betroffenen Arbeiter aus Osteuropa lebten in einer "Schattenwelt".
Nur noch gut die Hälfte der Arbeitnehmer wird nach einem Branchentarifvertrag beschäftigt. Die Bundesregierung sieht dennoch keine Erosion des Systems.
Auswertung der Antwort der Bundesregierung (PDF) auf die Kleine Anfrage „Bestandsaufnahme des deutschen Tarifvertragssystems“ (BT-Drs. 18/13181) von Jutta Krellmann u.a. und der Fraktion DIE LINKE im Bundestag
Inwiefern wird die Interessenvertretung der Betriebsräte bei Leiharbeit und durch den Trend zur fragmentierten Fabrik ausgehöhlt? Fragen an die Soziologen Ulrich Brinkmann und Oliver Nachtwey
Chefs achten nicht genügend darauf, dass Arbeitnehmer die Arbeitszeiten einhalten. Das kritisiert die Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts im Gespräch mit der F.A.Z. Besonders kritisch werde es, wenn es um E-Mails nach Feierabend geht.
Schlechte Nachrichten für viele Leiharbeiter: Selbst wenn sie jahrelang bei einer Firma eingesetzt werden, haben sie keinen Anspruch auf eine Festanstellung. Das hat das Bundesarbeitsgericht entschieden. Die Richter kritisierten allerdings Gesetzeslücken.
CDU und SPD wollen den Einsatz von Werkverträgen begrenzen. Kanzlerin Angela Merkel sieht einen Missbrauch des Mittels durch die Wirtschaft. Daimler-Vorstand Porth spricht von Einzelfällen.
In der Metallbranche gibt es mehr als eine Millionen Leiharbeiter und Werkvertragskräfte. Das zeigt laut eines Medienberichts eine Studie der IG Metall. Das „Krebsgeschwür“ Werkvertrag hat sich demnach ausgebreitet.
Lohndumping über Werkverträge breitet sich laut IG-Metall-Vize Detlef Wetzel flächendeckend aus. 25 Prozent der Metall-Mitarbeiter würden bereits so beschäftigt – nun werde man dagegen mobil machen.
Eingeschränktes Streikrecht, niedrige Löhne, Leiharbeit, Outsourcing: Die Kirche und ihre Wohlfahrtsverbände stehen als Arbeitgeber in der Kritik. Beim Kirchentag in Hamburg wurde heftig über die Ausnahmeregeln für die Kirchen beim Arbeitsrecht debattiert.
Die Bundestagsabgeordnete Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte bei den Grünen, über Leiharbeit, Werkverträge und sozialversicherungspflichtige Jobs ab dem ersten Euro