Die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder haben sich auf ihrer 80. Konferenz am gestrigen Donnerstag in Freiburg gegen einen Wildwuchs intelligenter Stromzähler ausgesprochen. Seit Anfang 2010 sind Neubauten und renovierte Gebäude mit "Smart Metern" auszurüsten, die den aktuellen Energieverbrauch im Sekundentakt aufzeichnen können, schreiben die Hüter der Privatsphäre in ihrer Entschließung. Zugleich warnen sie: "Solche digitalen Messgeräte erfassen sensible Verbrauchswerte aus Wohnungen wie Strom und Gas und gewähren dadurch tiefen Einblick in die Lebensgewohnheiten der Betroffenen" und brächten "ein hohes Ausforschungspotenzial" mit sich.
Die US-Regulierungsbehörde FCC will "intelligente" Stromzähler mit standardisierten Schnittstellen ausgerüstet wissen, damit Konsumenten und Unternehmen über das Internet in Echtzeit Verbrauchsdaten auswerten können. Auch Google unterstützt die FCC-Pläne für das "Smart Grid", die im Rahmen des nationalen Breitbandplans im März präsentiert werden sollen.
In den nächsten Jahren sollen Stromzähler "intelligenter" werden und damit beim Energiesparen helfen. Doch die neue Technologie bringt nicht nur Vorteile mit sich: Die automatische ferngesteuerte Auslesung der Verbraucherdaten könnte das Datenschutzgesetz verletzen. Österreichische Netzbetreiber, die Pilotprojekte betreiben, weisen mögliche Probleme zurück.
Mit dem "intelligenten" Stromzähler kommt künftig in fünf Millionen Privathaushalten in Österreich eine neue Technologie zum Einsatz, die den Verbrauch von Energie für den Einzelnen besser steuerbar macht und eine monatliche Abrechnung ermöglicht. Erste Pilotprojekte mit den neuen "Smart Metern" sind bereits gestartet. Wer die Umstellung auf die neuen Geräte bezahlt, ist noch ungeklärt.