Bei den österreichischen Medientagen wurden am Mittwoch die Medien von übermorgen erörtert. US-Journalismusprofessor Jeff Jarvis sieht die Zukunft in vernetzten, kleinen unabhängigen Nachrichtenunternehmen. Heimische Medienmanager konnten Jarvis Thesen kaum etwas abgewinnen. Journalisten müssten in Zukunft auch unternehmerisch denken, mahnte der aus Amsterdam zugeschaltete US-Journalismusprofessor und Autor Jarvis am Mittwochnachmittag bei einer Diskussion zum Thema "Medien übermorgen" bei den Österreichischen Medientagen, die noch bis Donnerstag in der Wiener Stadthalle stattfinden. Jarvis, der an der City University of New York einen Studiengang zu unternehmerischen Journalismus leitet, skizzierte einen Zukunft, in der die großen Medienunternehmen von einer Vielzahl von kleinen, vernetzten Playern mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen abgelöst werden.
Der "Netzökonom" Holger Schmidt beschreibt und analysiert die Internet-Wirtschaft, in der es spannend wie nie zugeht. Die Werbung im Netz funktioniert, der Online-Handel wächst stetig und die Web-2.0-Communities bringen frischen Wind. Nach den Pionieren wie Ebay und Amazon sorgen nun Google oder Facebook für die großen Schlagzeilen, Friendfeed oder Twitter für die kleinen.
Die Verwertungsgesellschaft VG Media verlangt zu Recht von Betreibern elektronischer Prorgrammführer Abgaben für die von den TV-Sendern bereitgestellten Informationen, hat das OLG Dresden entschieden.
Die Internet-TV-Software Boxee setzt auf Expansion: Im kommenden Jahr soll die erste Set-Top-Box erscheinen, die ihr Angebot direkt auf den heimischen Fernsehbildschirm bringt. Boxees Betreiber wollen am Montag erste Details über die Hardware verraten. Konflikte mit TV-Anbietern sind jedoch bereits jetzt programmiert.
Ab Dezember will "Der Spiegel" seine gesamte Printausgabe als Anwendung für Apples iPhone im App Store gegen Entgelt anbieten. Andere Verlage stehen ebenfalls in den Startlöchern.
Um mit Video im Netz Geld zu verdienen, wird YouTube auf mehr Werbemassnahmen angewiesen sein. Eines ist schon einmal klar: Zu viele davon vertreiben die User.
Der traditionsreiche US-Großverlag Simon & Schuster, der unter anderem Stephen King unter Vertrag hat, vertreibt seine Bücher ab sofort auch in digitaler Version über die Online-Plattform des kalifornischen Start-ups Scribd.
Weltweit werden über 15 Millionen Blogs mit der freien Software WordPress betrieben. Mit einer Erweiterung können sie seit kurzem in ein Soziales Netzwerk verwandelt werden. Im Gespräch mit ORF.at erklärt Initiator Matt Mullenweg, warum Google dank offener Datenstandards existiert und Blogs immer öfter die Aufgaben klassischer Medien übernehmen.
In den Social Networks StudiVZ, SchülerVZ und MeinVZ tummeln sich nach Angaben der Betreiber 10,4 Millionen Wahlberechtigte. Politiker der fünf im Bundestag vertretenen Parteien können nun mit diesen direkt in Kontakt treten.