Geht es nach der Berliner SPD, soll die Hauptstadt bald mit einem freien WLAN innerhalb des S-Bahn-Rings aufwarten. Zwischen Charlottenburg und Friedrichshain sowie zwischen Schöneberg und Prenzlauer Berg könnten Einwohner und Touristen bei Verwirklichung des ambitionierten Plans kostenlos etwa über ihr Laptop im Park oder im Straßencafé surfen oder E-Mails abrufen. Eine entsprechende "Innovationsoffensive" mit dem Aufbau zahlreicher Hotspots hat der Landeschef der Sozialdemokraten, Michael Müller, laut einem Bericht von Spiegel Online angekündigt. Er will demnach mit dem Vorstoß das Image Berlins als dynamische Stadt untermauern. Technische Details und die Kostenfrage enthält Müllers Plan für das Datensozialnetz aber noch nicht: "Wir geben erst mal die Idee vor", lautet die Losung des Genossen. "Schließlich sind wir eine Partei und keine Internetfirma."
Einen massiven Leistungsabfall in der deutschen Spitzenforschung sehen führende deutsche Wissenschaftsorganisatione auf sich zukommen: Wichtige Projekte und zahlreiche Stellen für junge Wissenschaftler müssten gestrichen werden, sollten die Institute die Lohnerhöhungen im Öffentlichen Dienst wie vorgesehen aus eigener Kraft finanzieren müssen, schreiben neun Forschungsorganisationen in einem Hilferuf an die Forschungs- und Finanzminister von Bund und Ländern, berichtet der Spiegel.
Eine klare Linie hin zu einer konsequenten Umstellung der IT-Landschaft innerhalb der Berliner Verwaltung auf freie Software wird es in der Hauptstadt weiterhin nicht geben. Die rot-rote Regierungskoalition im Berliner Abgeordnetenhaus hat am heutigen Donnerstag im federführenden Ausschuss für Kommunikations- und Informationstechnik einen Antrag (PDF-Datei) der Grünen zurückgewiesen, der eine genaue Kostenaufstellung für eine schrittweise Umrüstung auf Open Source forderte. "Es wird keinen Zeit- und Maßnahmenplan geben", hatte Berlins IT-Staatssekretär Ulrich Freise zuvor seine Ablehnung gegenüber dem Ansinnen auf handfeste Vorgaben zur Linux-Migration deutlich gemacht. Es bleibe dagegen beim Ansatz des Senats und der Regierungsfraktionen, "unter der Maßgabe der Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit" sich auf "offene Standards" hin zu orientieren.
Der Städte- und Gemeindebund bemängelt fehlende Investitionen für schnelle Internet-Anschlüsse auf dem Land. Der Breitband-Anschluss sei für schnelle Datenverbindungen dringend erforderlich, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Wir müssen viel mehr und viel schneller investieren, um Wettbewerbsnachteile für den Standort Deutschland zu vermeiden." Eine flächendeckende Breitband-Versorgung Deutschlands erfordert nach seinen Worten Investitionen von 2,4 Milliarden Euro.
Die Flächenkreise Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Harburg wollen die Versorgung mit schnellen Internetanschlüssen in dünn besiedelten Gebieten verbessern. Zunächst sollen Umfragen in allen Haushalten die Angebotslücken aufdecken und lokalisieren. "Wir gehen davon aus, dass die Hälfte der Haushalte keinen ausreichenden Anschluss hat", sagte Georg Krümpelmann, Sprecher des Kreises Harburg, am Mittwoch. Betroffen seien oft auch Firmen in den Gewerbegebieten der kleinen Gemeinden. Am Donnerstag berät der niedersächsische Landtag über Möglichkeiten, breitbandiges Internet auch in ländlichen Gebieten flächendeckend zu realisieren.