Microsoft will nächste Woche sein Projekt zur Digitalisierung von Büchern einstellen. Damit hat auch für Live Search Wissenschaftlich und für Microsofts Buchsuche Live Search Books das letzte Stündchen geschlagen. Wie der zuständige Konzern-Vizepräsident Satya Nadella bilanzierte, hat Microsoft in den letzten zwei Jahren 750.000 Bücher und 80 Millionen Zeitschriftenartikel elektronisch zugänglich gemacht, die überwiegend aus den Beständen der University of California, der University of Toronto und der British Library kamen. Geräte und Digitalisierungen will der Konzern seinen Projektpartnern in den Bibliotheken und Verlagen zur Verfügung stellen.
Auf der Konferenz "Computers, Freedom, and Privacy 2008" (CFP) in New Haven haben Berater der Präsidentschaftsanwärter Barack Obama und John McCain Felder in der Technologiepolitik abgesteckt. Chuck Fish von der "McCain '08"-Kampagne machte dabei klar, dass der Republikaner beim Einzug ins Weiße Haus vor allem einen Ansatz der "leichten Regulierung" des Internet fahren würde. "Freie und offene Märkte" sowie ein von Wagniskapital gefördertes Unternehmertum seien am wichtigsten, um die innovativen Kräfte des Netzes weiter zu fördern. Daniel Weitzner, Mitglied des für Medienpolitik zuständigen Gremiums der Obama-Kampagne zeigte sich dagegen skeptisch, dass der Markt allein das freie Internet aufrecht erhalten könne.
Prinzipiell waren sich beide Parteien einig, dass das Internet an sich Neuerungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vorantreibe. Weitzner versuchte Obama aber als Kandidaten darzustellen, der als Außenseiter ins Rennen um das Weiße Haus startete und es über den gezielten Einsatz des Netzes als Organisationswerkzeug mit Blogs oder sozialen Netzwerken geschafft habe, im Kampf gegen die wichtigste Mitbewerberin der Demokraten, die Senatorin Hillary Clinton, die Nominierung größtenteils klar zu machen. Dieser technische Ansatz habe den gesamten Werbefeldzug Obamas bestimmt.
Ein Modell zur Legalisierung sämtlicher Musikdownloads aus dem Internet will die schwedische Verwertungsgesellschaft für Musikrechte (Stim) ab Herbst erproben. Mit mehreren Internetanbietern diskutieren die Verwerter derzeit Möglichkeiten, die Verträge der Kunden um eine optionale Musik-Flatrate zu erweitern. Eine speziell entwickelte Software soll registrieren, welche Lieder auf den Rechnern der Nutzer abgespielt werden.
Die Verwertungsgesellschaft hatte sich bereits im Februar mit dem Vorschlag zu Wort gemeldet, zusammen mit Zugangsanbietern die Voraussetzungen für eine Musik-Flatrate auszuloten. Vorgesehen ist, dass die Anbieter Lizenzverträge mit Stim abschließen und die Kosten dann in Form einer optionalen Musik-Flatrate an ihre Kunden weitergeben. Bei einem gemeinsamen Treffen von Vertretern schwedischer Internetanbieter, der Musikbranche und Stim wurden nun weitere konkrete Schritte verabredet. Ab Herbst dieses Jahres soll das Interesse der Kunden für die "fairen" Flatrates getestet werden.