Nach einem Grundsatzstreit hat Dennis Clarke am vergangenen Mittwoch alle Pakete vom Master Mirror des Blastwave-Projekts entfernt. Das von einer Community aus Freiwilligen gepflegte Software-Repository stellt unzählige Open-Source-Programme für OpenSolaris bereit, die sich mit pkg-get ähnlich einfach installieren lassen wie Debian-Pakete mit apt. Da die Löschung der Pakete ohne vorherige Ankündigung erfolgte und die Startseite lediglich einen Trademark-Hinweis zeigte, brodelte es in der Gerüchteküche. Auf Blogs, Mailinglisten und im Usenet wurde darüber spekuliert, ob Blastwave wohl verklagt worden sei.
Hintergrund der Aktion waren jedoch Streitigkeiten über die generelle Ausrichtung von Blastwave, die schon länger schwelen. Dennis Clarke, seines Zeichens Eigentümer der Marke Blastwave, Admin und derjenige, der die Hardware-Infrastruktur des Projekts stellt, wollte vor allem Pakete für Solaris Express und OpenSolaris bereitstellen und hielt die Zeit für reif, die Solaris-8-Unterstützung zu beenden. Viele Maintainer jedoch, darunter auch pkg-get-Vater Philip Brown, hatten vor allem das Ziel, die auch von Sun offiziell unterstützten und stabilen Solaris-Versionen 8-10 mit Paketen zu versorgen. Das erste Mal eskalierte der Streit im Mai dieses Jahres, als Dennis Clarke den Account von Phil Brown für zwei Wochen sperrte. In dieser Zeit erschienen keine neuen Pakete, da nur Brown über den Schlüssel zum Signieren verfügte.