Die Grünen und das OpenForum Europe haben heute eine Initiative gestartet, um die proprietären IT-Infrastrukturen sowie die Microsoft-Zentriertheit in EU-Gremien wie dem Parlament, dem Rat oder der Kommission aufzubrechen und die Interoperabilität zu fördern. In der zur Unterzeichnung offenstehenden Petition "Open Parliament" beklagen die Initiatoren etwa, dass das Webstreaming-Angebot des EU-Parlaments zur Stärkung der Beteiligung der Bürger am demokratischen Prozess auf den Windows Media Player der Redmonder ausgerichtet sei. Zudem seien Abgeordnete nicht in der Lage, ihnen übersandte Dokumente im Open Document Format (ODF) zu lesen. Dabei sei dieses "hauptsächliche Format" für Bürosoftware von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) zertifiziert.
Nach dem technischen Arbeitsgremium des Deutschen Instituts für Normung (DIN) hat laut dem Experten Andy Updegrove nun auch der zuständige Lenkungsausschuss knapp Microsofts heftig umstrittene Spezifikation Office Open XML (OOXML) als ISO-Standard befürwortet. Bei der elektronisch erfolgten Wahl am gestrigen Donnerstag soll es aber Unregelmäßigkeiten gegeben haben. So moniert der Beobachter etwa, dass den Gremiumsmitglieder die Option, zu OOXML insgesamt "Nein" zu sagen, überhaupt nicht gegeben worden sei. Vielmehr habe nur die Wahlmöglichkeit zwischen "Ja" und "Enthaltung" bestanden.
Larry und Sergey sind auf Tour. Im Rahmen einer Charme-Offensive sind die Google-Gründer unterwegs, wachsende Skepsis und Widerstände – auch im alten Europa – zu zerstreuen. Bei einem "Kamingespräch" in Großbritannien konnten Journalisten dem Internetgiganten beim Selbstgespräch huldigen: Larry Page und Sergey Brin unterhielten sich mit ihrem CEO Eric Schmidt. Für Page ging es dann weiter nach Washington.
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Dort hat Google längst eigene Lobby-Truppen stationiert. Der Internetkonzern will an den Schaltstellen der US-Politik seine Interessen vertreten sehen. Diesmal kam einer der Gründer selbst, um für eines von Googles Lieblingsprojekten zu trommeln. US-Abgeordneten und Vertretern der Regulierungsbehörde FCC wollte Page die Öffnung des ungenutzten Frequenzspektrums zwischen TV-Kanälen für Breitbanddienste schmackhaft machen. Diese Lücken im bisher den Fernsehsendern vorbehaltenen Spektrum, auch "White Spaces" genannt, sollen die Breitbandversorgung auch in ländlichen Regionen vorantreiben.
Die Stadt München hat passend zum gegenwärtig in Berlin stattfindenden LinuxTag ihr im Rahmen des LiMux-Projekts entwickeltes Programm WollMux zur Verwaltung von Vorlagen und Textbausteinen als freie Software veröffentlicht. Bei dem Plug-in für OpenOffice handelt es sich um ein System etwa für Briefvorlagen, mit dem sich Dokumente komfortabel erstellen und Formulare einfach ausfüllen lassen. Münchens Bürgermeisterin und Auftraggeberin von LiMux, Christine Strobl (SPD), will mit der Freigabe vor allem anderen Gemeinden den Schritt zur Loslösung von Microsofts Windows und Office erleichtern: "Die Veröffentlichung bietet Interessierten die Möglichkeit, direkt von unserer Arbeit zu profitieren." Auch Weiterentwicklungen stünden gemäß dem Prinzip freier Software natürlich allen Nutzern zur Verfügung.
EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes hat in sich ihrer Rede vor dem OpenForum Europe in Brüssel am heutigen Dienstag für offene Standards ausgesprochen. "Ich erkenne eine kluge Geschäftsentscheidung, wenn ich eine sehe", sagte Kroes, "und sich für offene Standards zu entscheiden ist tatsächlich eine sehr kluge Entscheidung". Niemand solle durch eine Regierung gezwungen werden, auf geschlossene Technologien zu setzen. Die EU-Kommission werde ihren Teil dazu beitragen, die Verwendung offener Standards zu fördern. Interoperabilität sei ein wichtiges Ziel, zu dessen Erreichen offene Standards wesentlich beitragen könnten. "Standards sind das Fundament der Interoperabilität".
We took our first look at components of the Ubuntu Netbook Remix last week shortly after it was announced at the Computex show in Taiwan. Canonical's original announcement provided little insight into plans for subnotebooks based on the software and left questions unanswered about how the Netbook Remix will be distributed, but a blog entry by Canonical boss Mark Shuttleworth offers some answers, along with news that Canonical will push hardware partners to release open source drivers.
Aufgrund der vier Einsprüche von Mitgliedsstaaten gegen die Normierung von Microsofts Dokumentenformat Office Open XML (OOXML) durch die Internationale Organisation für Normung (ISO) und die Internationale elektrotechnische Kommission (IEC) werden die beiden Genfer Standardisierungsorganisationen die überarbeitete Spezifikation zunächst nicht veröffentlichen. Die Publikation der geplanten Norm ISO/IEC DIS 29500 könne gemäß den Regeln der Einrichtungen erst erfolgen, wenn das Ergebnis der Widersprüche bekannt sei, teilt die ISO mit. Laut den Vorgaben befassen sich bis Ende Juni zunächst die Geschäftsführer der ISO und der IEC mit den Protesten und übergeben diese dann gegebenenfalls mit ihren Kommentaren zur endgültigen Entscheidung an zwei Managementbeiräte.
Trotz anfänglicher Freude über die Zertifizierung des hauseigenen Dokumentenformats Office Open XML (OOXML) durch die Internationale Organisation für Normung (ISO) scheint sich in Redmond mittlerweile ein Gesinnungswandel abzuzeichnen. So überraschte Stuart McKee, nationaler Technikchef bei Microsoft USA, laut US-Medienberichten am gestrigen Donnerstag mit der Ansage, dass das mit der Office-Spezifikation der Redmonder konkurrierende Open Document Format (ODF) in dem Wettkampf der Standards "klar gewonnen" habe. Er verwies dabei unter anderem auf die Ankündigung Microsofts, das von der ISO bereits 2006 zertifizierte ODF in der künftigen Office-Version der Redmonder als Speicherformat zu unterstützen. "Als Microsoft-Produkt" sei ODF "ein Gewinner", da das Format bei hunderten Millionen Office-Nutzern deutlich mehr Verbreitung erfahre.